Januar - Februar 2018

In der malerischen Hauptstadt Ecuadors lassen Sie Ihren Blick in die Ferne bis hin zu dem schneebedeckten Cotopaxi Vulkan schweifen. Ein atemberaubendes Gefühl! Die Evolution in ihrer reinsten Ursprünglichkeit erleben Sie auf den Galapagos-Inseln. Zwischen gemächlichen Riesenschildkröten und bunten Leguanen spürt man, wieso dies als eines der letzten Paradiese unserer Erde gilt. Zu guter Letzt wäre da noch Peru mit dem sagenumwobenen Weltwunder Machu Picchu - gehen Sie mit unserer Chronistin auf große Reise!

Ihr Chronist

Ecuador, Galapagosinseln und Peru! Was für eine spannende Reiseroute! Nachdem wir schon länger mit Südamerika geliebäugelt haben, war die Reiseroute, die wir bei Berge & Meer entdeckt hatten genau das, was wir uns vorgestellt hatten.

Also gebucht, gepackt und los geht es!

1. Tag: Anreise - Quito

Nach zwei unaufgeregten Flügen von Frankfurt nach Madrid und weiter nach Quito erwartet uns nach der Gepäckausgabe ein Meer von Menschen! Mittendrin entdecken wir ein vertrautes Schild, das hochgehalten wird mit dem Logo von "Berge & Meer"! Wir werden herzlich von unserer Reiseleiterin Maria begrüßt und warten darauf, dass unser Grüppchen vollständig ist. Auf die nach Quito heimkehrenden Mitreisenden kann man schon neidisch werden, sie werden mit großem Bahnhof, von der ganzen Großfamilie und mit Blumen und Luftballons begrüßt, was für ein herrlich trubeliges und buntes Durcheinander!

Nachdem unsere Kleingruppe - mit 11 Reisenden hat sie den Namen mehr als verdient - zusammen ist, gehen wir zu unserem Bus, mittlerweile ist es 18.30 Uhr und stockdunkel. "Ja," lacht Maria, "wir sind am Äquator, da geht das schon schnell!"

Die Fahrt durch die Nacht lässt einen die enorme Größe Quitos schon erahnen, wohin das Auge blickt funkelt es! Es geht auf und abwärts, Quito liegt eingebettet zwischen den Anden wie ein Nest und besiedelt auch die Hänge der Berge, die es umgeben. Auf dem Weg über die Autobahn klären wir kurz das Programm des folgenden Tages, Maria schlägt eine Änderung vor. Da am Sonntag die Innenstadt Quitos autofrei ist und Fußgängern und Fahrradfahrern vorbehalten ist, empfiehlt sie, den Ausflug nach Otavalo auf den Montag zu setzten. Eine großartige Idee beschließt die Gruppe!

Unser Hotel liegt im Ausgehviertel "Mariscal", in der Nähe der Plaza Foch, aber trotzdem ruhig. Manche machen noch einen kleinen Erkundungsgang und sind erstaunt, was für eine Partystimmung in den Gassen herrscht, "Wie bei einem Stadtfest" kommentiert ein Mitreisender begeistert!

Die Zimmer im sind sehr ordentlich, die Betten herrlich gemütlich und so schlafen wir die erste Nacht unter Südamerikas Himmel selig ein!

2. Tag: Quito

Der Morgen in Quito beginnt früh - Dank Zeitumstellung ist man automatisch zeitig auf den Beinen, um mit einem leckeren Frühstück in den Tag zu starten. Wunderbare frisch gepresste Säfte von Früchten wie Guanábana oder Soursup versorgen einen mit Vitaminen; Rührei, Würstchen und kleine Maisküchlein machen satt und fit für den Tag. Brot, Müsli usw. sind natürlich auch vorhanden.

Um 8.00 Uhr warten schon Jaime mit dem Bus vor der Tür, und unsere Reiseleiterin Maria ist auch schon da. Strahlender Sonnenschein lässt Quito vor uns endlich zu einem Bild werden, und das ist bunt und quietschlebendig! Obwohl wir Sonntag morgens früh unterwegs sind, sind die Straßen schon belebt, eine Blasmusikkapelle marschiert zu einem Einsatz und wo man hinschaut schlendern die Leute über die Straßen. Unser Bus zuckelt los Richtung "Mitad del Mundo" einem, wenn nicht dem Äquatordenkmal. Es geht in Quito die Berge rauf und runter, und schnell wird einem klar, dass das Wort "Häusermeer" eindeutig nur für Quito erfunden wurde. Auch wenn man es schon im Reiseführer gelesen hatte, und Maria uns abends auf der Fahrt ins Hotel auch schon erzählt hatte, dass Quito sich enorm ausdehnt - die Stadt ist riesig! So weit das Auge reicht sieht man Häuser! Große Häuser, kleine Häuser, bunte Häuser, graue Häuser, Bruchbuden, Glitzerpaläste, Häuser, Häuser, Häuser. Sie kleben auf den Rücken der Hügel, sie kriechen die Hänge der Berge hinauf, sie purzeln fast die Schluchten hinunter und stehen aufeinandergestapelt an den Wänden der Berge! Beeindruckend, gar nicht abschreckend, aber schon bemerkenswert. Maria erzählt uns, dass die Stadt sich zwar bemüht, die Zersiedelung in den Griff zu bekommen, da ja auch die Versorgung der neu entstehenden Wohngebieten mit Wasser und Strom nicht einfach zu organisieren ist, aber es klingt ein wenig nach dem Kampf gegen Windmühlen.

Die Straßen sind gesäumt von Straßenverkäufern. Entweder mit einem kleinen Stand ausgerüstet, oder aus dem Kofferraum heraus oder von der Jeepladefläche herab, wird verkauft was man so gebrauchen könnte. Krabben im praktischen 25er Bündel, Früchte, Blumen, Autoreifen, Brot - alles dabei, direkt vor die Haustür geliefert!

Am Äquatordenkmal beeindruckt das unglaublich hippe und futuristische Gebäude der Unasur, wo die Vereinigten Südamerikanischen Nationen ihr Hauptquartier haben. Ein spiegelndes Gebäude mit verschobenen Kuben, die freischwebend über die Hügel Quitos schauen.

Das Denkmal des Äquators, dessen Entdeckung Ecuador seinen Namen gegeben hat und identitätsstiftend für das kleine Land in den Anden war, ist ein liebevoll angelegter Park, wo neben Wissenswertem zur Entstehung und Entdeckung des Äquators auch viel über die Geschichte Ecuadors zu erfahren ist. Von ganz moderner Tablet-Techologie bei Führungen hin zu Nachbauten der ursprünglichen Wohnstätten der indigenen Urbevölkerung wird einem alles präsentiert, eingebettet in einen detailreichen und liebevoll angelegten Park. Man kann kleine Andenken erwerben und sich den begehrten Äquatorstempel abholen. Maria begleitet uns die ganze Zeit und erzählt uns zu jedem Punkt etwas Spannendes. Man merkt, dass sie Ihr Land sehr differenziert betrachtet, und ein unglaublich breites und tiefes Wissen über Geschichte, Flora, Fauna, Geografie und Geologie hat. Ein wandelndes Lexikon, das nicht müde wird, einen stetig mit Wissen zu füttern.

Zurück im Bus geht es wieder über siebzehn Hügel, vielleicht sind es auch nur 5 oder 23, wer weiß das schon bei all dem auf und ab, zurück in die Innenstadt. Diese ist heute autofrei, Jaime setzt uns aber sehr zentral ab, und so stehen wir schnell auf der Plaza Grande und staunen erstmal eine Runde! Mucha gente! So viele Leute! Es ist Sonntag, und den scheint ganz Quito auf der Plaza Grande zu verbringen! Eisverkäuferinnen strecken einem frisch aufgetürmte Eiswaffeln entgegen, Limonadenverkäufer wackeln mit ihren Bechern und der obligatorische Cocablattverkäufer nuschelt einem auch entgegen. Über allem wabert eine unglaubliche Lärmglocke, die aus tausenden Quellen gespeist wird. Vorbeirollende Radfahrer mit Transistorradios, die schreienden Verkäufer, Verkünder des Weltunterganges, Musikanten, plärrende Kinder und quietschende Teenies - es ist ein Fest! Wunderschön ist der Platz nebenbei auch, mit seinen Palmen und blühende Bäume. Eine kleine Ruheoase ist ein Schokoladenladen neben dem Platz, der kühl und nach Kakao duftend, dazu verführt, sich in den Sesseln niederzulassen, den Mitreisenden zuzusehen, wie sie sich Panamahüte, die eigentlich nicht aus Panama sondern aus Ecuador kommen, zulegen um für die kommenden Sonnentage gewappnet zu sein, und bald geht es schon wieder raus in die Sonne!

Quer über den Platz, durchs ganze Getöse geht es in die Iglesia de la Compañde Jesus. So viel Pracht! Die Kirche ist eine typische Vertreterin des Kolonialismus-Stils, man ist geblendet von all dem Gold. Die Kathedrale scheint bis in den letzten Quadratzentimeter mit Blattgold ausgeschmückt zu sein, man kann Marias Erzählung, dass die Kirche in ihren Anfängen den Leuten schon etwas Beeindruckendes bieten musste, um sie davon zu überzeugen, dass sie die einzig wahre Religion ist, sofort nachvollziehen. Maurische Muster, indigene Einflüsse, Kolonialstil - ein etwas kruder Mix, der seine Wirkung aber wohl nicht verfehlte. Heute sind 95 % der Ecuadorianer Katholiken.

Durch die lärmenden Straßen geht es weiter, Straßenmusiker, Künstler, Verkäufer weben weiter den Klangteppich, auf dem wir weiterschweben zur Iglesia San Francisco. Dort wird gerade ein Gottesdienst gefeiert, wir schauen nur kurz herein sind abermals tief beeindruckt und klettern etwas geplättet von all den Eindrücken in unseren Bus, der uns zurück ins Hotel bringt.

Den offiziellen Teil des Tages haben wir damit hinter uns gebracht, Maria und Jaime verabschieden sich, die Gruppe teilt sich auf, und besucht den nachgelegene Kunsthandwerkermarkt im Park oder fährt mit dem Taxi in die Fundacio Guyasamin. Guyasamin ist der bedeutendste Künstler Ecuadors, der in seinen teils haushohen Bildern die Geschichte Südamerikas, Ecuadors, der Kolonialisierung, der Unabhängigkeit und den Kriegen auf dem alten Kontinent verarbeitet hat. Neben seinen beeindruckenden und anrührenden Werken, aus denen einem Picasso, der Kubismus und viele andere Einflüsse ansprechen, gefällt auch das Gebäude, das um die Bilder herum gebaut scheint. Komplettiert wird das Ganze durch das Privathaus Guyasamins, wo uns Tatjana, eine russische Künstlerin, die ihn noch persönlich kannte, herumführt und uns sein Leben erzählt. Das macht sie so lebendig, dass man das Gefühl hat als ob es gleich weiter geht, in diesem Haus, wo ein Teil seiner enormen Kunstsammlung ausgestellt ist, und all seine privaten Gegenstände noch an Ort und Stelle sind, wo im Atelier noch die Farbpaletten liegen. Unglaublich anrührend und beeindruckend! Wer zwei, drei Stunden Zeit hat, darf sich das nicht entgehen lassen, hier lernt man etwas über die Geschichte und Seele Ecuadors.

Zum Abendessen geht es zurück zur Plaza Grande, ein Taxi nimmt uns für ein paar Dollar wieder über die Hügel und Täler hinunter ins Zentrum, eine weitere Führung des Taxifahrers inklusive! Bei Ceviche genießen wir den rasanten Sonnenuntergang, der Platz wird leerer, die Uniformpräsenz nimmt zu, und dann ist der erste richtige Tag in Ecuador auch schon vorbei!

3. Tag: Quito - Otavalo - Cotacachi - Quito (ca. 225 km)

8.00 Uhr: Abfahrt nach Otavalo! Quito strahlt uns wieder an, die Reisegruppe erzählt sich gegenseitig, wo einen doch ein klitzekleiner Sonnenbrand erwischt hat, und alle freuen sich auf neue Abenteuer! Jaime legt den 1. Gang ein und los geht es, bergauf, bergab, wieder an kilometerlangen Grafittiwänden vorbei, Richtung Norden! Auf der Panamericana sind wir bald 1.000 Meter tiefer im Tal, bewundern ein ganz andere Vegetation, und spüren rapide Temperaturunterschiede. Maria erklärt uns wieder genau, wie die Landschaft vor Millionen von Jahren durch die Eiszeiten und vulkanischen Aktivitäten geformt wurde. Nach einer Weile erreichen wir ein anderes Äquatordenkmal, wesentlich bescheidener, dafür aber an der geografisch 100 % korrekten Stelle, satellitentechnisch unterstützt genau lokalisiert. Der anwesende Gründer dieses Denkmals stellt erstmal unsere Weltsicht auf den Kopf, als er uns erzählt, dass es eigentlich viel sinnvoller wäre, die Globen und Landkarten mit dem Äquator als Mittellinie darzustellen, denn um den Äquator herum dreht sich die Welt ja schließlich und folgerichtig gehöre die Mitte der Welt auch auf die Mitte der Weltkarten, respektive des Globuses. Einleuchtend, aber irritierend, den die Erdachse gibt es ja auch noch. Aber eine interessanter Denkanstoß, die Weltkarte mal um 90 Grad zu drehen.

Mit dem Wetter haben wir ein Riesenglück, man sieht sogar den Cayambe, der mit fast 6.000 m Höhe dritthöchste Berg Ecuadors. Der schneebedeckte Gipfel hat sich nicht in Wolken versteckt sondern strahlt uns mächtig an. Im gleichnamigen Dorf werden wir auch angestrahlt - von brutzelnden Meerschweinchen. Cuy, gegrilltes Meerschweinchen, eine Spezialität Ecuadors, wird von einem Teil der Reisegruppe probiert. Zerlegt in Kopf, Rücken, Beinchen mit Krallen und Augen die einen anstarren, ist das eher was für die ganz Neugierigen oder Unerschrockenen. "Schmeckt nach Hühnchen" ist man sich einig. Seltsam, was auf der Welt alles nach Hühnchen schmeckt... Die örtlichen Bäckereien sind auch nicht zu verachten, und die Kekse haben keine Nagezähne, die einen anlachen...

Es geht weiter Richtung Otavalo, Maria erzählt uns, dass die Otavalo ein ganz besonderes Volk sind, stolz auf ihre Herkunft, ihre Kultur und ihre Traditionen. Der Kunsthandwerkermarkt von Otavalo ist berühmt und gehört zu den Top 5 der Sehenswürdigkeiten Otavalos. Neben Textilien, Schmuck und Kleinkunst bekommt man vor allem einen Eindruck in das normale Leben der Otavalos. Auf der Straße ist die überwiegende Mehrheit in traditionellen Trachten unterwegs, die Frauen mit weißen Blusen, die bunt bestickt sind, langen schwarzen Röcken, bunten Tüchern, das lange schwarze Haar ist zu einem Zopf gebunden. Die Männer tragen ebenfalls eine lange Haarpracht, ordentlich geflochten, die Kleidung ist aber oft weniger traditionell als bei den Frauen. Vor allem die ältere Generation ist in weißen Hosen, dunklen Hemden und Ponchos unterwegs. Wir geraten in eine Hochzeitsgesellschaft, die gerade aus der Kirche kommt und mitten auf der Straße mit einer kleinen Kapelle ein Tänzchen aufführt. Man tanzt um die Kapelle herum, alle in Tracht, die Braut mit einer rosa Schärpe geschmückt, vom Rücken des Bräutigams baumeln zwei riesige Flaschen Coca Cola - als Zeichen für Reichtum und Wohlstand... bemerkenswert, dass die Autofahrer keineswegs ungeduldig hupen! Als sich die Gesellschaft singend und tanzend schließlich in Bewegung setzt bis zur nächsten Plaza, tuckert alles geduldig im Schritttempo hinterher.

Wir schlendern über den Markt, Souvenirs werden verhandelt und gekauft, und dann wird ganz gemütlich fantastischer ecuadorianischer Kaffee geschlürft und das Treiben beobachtet. Wir haben einen sehr ruhigen Markttag erwischt, Samstags ist der Haupttag, wir freuen uns über die unaufgeregte Atmosphäre.

Es geht zurück nach Quito, souverän kutschiert Jaime uns durch den Feierabendverkehr, hügelauf, hügelab, und bringt uns zum Park Itchimbaya. Der Park liegt auf einer Bergfalte oberhalb Quitos, der Blick von dort hält alles, was Maria uns versprochen hat, eine grandiose Aussicht auf die Vulkane auf der einen Seite und auf Quito auf der anderen Seite. Nach einem kleinen Spaziergang im Park lassen wir den Abend mit einem perfekten Blick auf den Sonnenuntergang bei herrlichem Essen im "Mosaico" auf der Terrasse ausklingen. Immer noch im T-Shirt, ist der Sonnenuntergang und der plötzliche Einbruch der Nacht ein Schauspiel, die Stadt unter uns beginnt zu leuchten. Herrlich! Man fühlt sich, als ob man schon ewig in Quito ist!

4. Tag: Quito

Frühmorgens geht es los Richtung Allee der Vulkane. Wieder haben wir ein unglaubliches Glück mit dem Wetter, von Regenzeit keine Spur, klarer Himmel und Sonnenschein ermöglichen eine unglaubliche Fernsicht, und die meisten Vulkane liegen ohne Wolkenmeer vor uns. Unser Bus fährt auf den Andenausläufern parallel zu den Vulkanen, wohin man blickt sieht man Vulkane und kann sich vorstellen, wie beeindruckt Alexander Humboldt gewesen sein muss, als er diesen wunderbaren Flecken Erde das erste Mal gesehen hat. Heute kommt man ja bestens vorbereitet an, man hat sich in die Reiseliteratur eingelesen, Filme gesehen, Fotos und Webseiten gecheckt - aber all das kann einen nicht wirklich auf den atemberaubenden Anblick vorbereiten, den die stolzen Vier- und Fünftausender einem bereiten.

Die Straße bringt uns immer weiter in den Süden, und die Flora ändert sich rapide. War es nördlich von Quito, Richtung Otavalo und Mitad del Mundo trocken und versteppt, ist es hier nun alles üppig grün, mit einer tropischen Pflanzenwelt - und das auf 4.000 Meter Höhe! Maria erklärt uns, dass das am feuchten Klima aus den südlichen Regenwäldern liegt, die der Wind hierher bringt. Gemütlich im Bus sitzend lassen wir uns Richtung Süden schaukeln, staunen rechts und links die Vulkane an, und freuen uns auf den immer näher rückenden Cotopaxi! Wie immer machen wir ein paar Fotostopps, so kann man wenigstens versuchen, den Anblick auf Fotos zu bannen, aber sind wir ehrlich - es wird nicht gelingen.

Ein Lama wird von uns freudig begrüßt, mal wieder herumstreunende Hunde gestreichelt, und dann geht es wieder weiter. Die Streuner sind allgegenwärtig, allesamt liebenswerte und freundliche Geschöpfe, meist schlecht gepflegt und manchmal sehr mager, aber nie aufdringlich oder aggressiv.

Je näher wir dem Nationalpark Cotopaxi kommen, desto karger wird die Vegetation. Teils wegen der Brandrodung, wie uns Maria erzählt, und teils wegen des letzten Vulkanausbruches von 2015. Straßenschilder, die auf ein Tempolimit von 50 km/h und das Licht anmachen hinweisen, zeugen noch von der Zeit, als Asche in der Luft und auf der Straße das Leben rund um den Cotopaxi enorm eingeschränkt, ja fast zum Erliegen gebracht hat. Aber auch das fruchtbare Erbe der Vulkanasche können wir sehen, Landwirtschaft mit Mais, Kartoffeln und anderen Ackerbau können wir vom Straßenrand bis an die Flanken der Berge sehen. Am Nationalpark machen wir eine kleine Pause, alle trinken viel Wasser, und der verminderte Luftdruck auf fast 4.000 Meter Höhe zeigt Wirkung. Am Eingang ist auch ein Gebäude mit einer kleinen Cafeteria und diversen Verkaufsständen. Indigene Handwerkskunst und kuschlige Alpakastrickwaren verführen zum Kauf, auch wenn Maria uns vorher noch darauf hingewiesen hat, das Angebot mit Vorsicht zu genießen. Auch in Ecuador hat echte Alpakawolle ihren Preis!

Nach der Schranke ackert sich unser Bus weiter in die Höhe, eine weiterer Stopp wird wieder genutzt, um wunderschöne Postkarten zu erstehen, und dann geht es weiter auf der Schotterpiste. Der Cotopaxi liegt vor uns, ohne Wolken! Nur wenige Fumerole streichen um den Gipfel, das sind austretende vulkanische Gase und Wasserdampf, die wie kleine graue Wolken aussehen. Ja, wir haben schnell gelernt, denn neben Maria, die Geografie studiert hat und über ein enormes Fachwissen verfügt, haben wir in unserer Reisegruppe noch eine Geologin, die ihr Wissen gerne teilt und uns über die verschiedenen Vulkanarten und deren Eigenschaften aufklärt.

Und endlich sind wir oben auf der Ebene zu Füßen des Cotopaxi. Wir steigen am Parkplatz bei der Laguna de Limpiopungon, der kleine See liegt flach und unscheinbar vor uns, ein paar Vögel flattern in Bodenhöhe an unseren Fußknöchel vorbei. Die Lagune sieht eigentlich nur nach einem kleinen, flachen Tümpel aus, und man wundert sich, warum man ausgerechnet um diese Pfütze herum einen Spaziergang machen soll. Der Eindruck täuscht gewaltig! Maria zeigt uns Pflanzen und Tiere, die nur hier am Cotopaxi wachsen, alle sind neugierig, bestaunen die kräftigen Pflänzchen, die sich den Elementen trotzend auf dem kargen Boden der Sonne entgegen recken. Gedüngt wird hier auch reichlich, die freilaufenden Pferde und Rinder sorgen dafür. In einem Pavillon auf der Hälfte der Strecke, wo wir auf den Rest der Truppe warten, entdecken wir einen Andenkolibri, der dort ein Nest baut und eifrig Material dafür anschleppt. Vor Wind und Sonne geschützt wird er hier seine Jungen aufziehen. Es ist faszinierend, dem kleinen Kerlchen zuzusehen, wie er schwebend an seinem Nestchen herumzupft und baut. Bei einigen Mitreisenden macht sich die Höhe bemerkbar, wir sind hier auf ca. 3.830 Metern, da kann selbst so ein relativ flacher Weg anstrengend werden. Wenigstens erholt man sich schnell!

Nach unserem Spaziergang um den See fahren wir weiter in ein Rifugio, wo wir bei einer Wahnsinnsaussicht unseren ersten Mate de Coca trinken, Cocatee, der ganz profan im Teebeutel daherkommt, und nur mit viel gutem Willen belebende Wirkung hat. Das Essen ist köstlich und reichlich, wir hatten etwas ganz Einfaches erwartet und wurden von einem liebevoll angerichteten und raffiniert zusammengestelltem Menü überrascht. Fisch aus dem eigenen Forellenteich, auf den Punkt gegart und andere landestypische Köstlichkeiten. Danach sind wir noch ein wenig herumspaziert, haben die verschiedenen Vulkangesteine und Formationen bewundert, vor allem von den Flechten auf den Steinen, die die Lahare, die Schlamm- und Schuttströme, die ein Vulkanausbruch mit sich bringt, transportiert hatten, sind uns aufgefallen. Von weitem erinnerte der Flechtenbewuchs an die Punktzeichnungen der Aborigines in Australien - oder an Großmutters bestickte Sofakissen! Es herrscht eine unglaubliche Ruhe auf der Ebene, auf dem Boden sitzend, an einen Fels gelehnt betrachtet man den Cotopaxi, der majestätisch vor einem liegt, bewundert die kleinen Enziangewächse neben einem für ihr Durchhaltevermögen hier oben und genießt die Sonnenstrahlen. Die Fahrt zurück über Stock und Stein hat uns wieder ordentlich durchgerüttelt, und dann ging es zurück nach Quito. Die Landschaft sah mit Wolkendecke ganz anders aus als am strahlenden Morgen, wieder war es ein Genuss, durch diese ganz besondere Landschaft zu fahren, rechts ein Vulkan, links ein Vulkan, und in der Mitte auch noch!

Zurück in Quito bringt uns ein Taxi nochmal in die Innenstadt, Schokolade kaufen, Land und Leute bestaunen und unweit unseres Hotels, an der quirligen Plaza Foch essen wir zu Abend. Empanadas, Fisch und Yuccapuffer stehen auf dem Menü! Dann noch schnell Koffer packen, denn morgen früh geht es weiter auf die Galapagosinseln!

5. Tag: Quito - Flug Baltra - Santa Cruz

Auf nach Galapagos! Maria setzt uns am Flughafen ab, hilft mit dem Check-in und ein paar Stunden darauf fliegen wir über die Galapagosinseln! Jeder hat ja ein Bild im Kopf von dem paradiesischen Inselatoll, von oben sehen wir die Inseln, wie sie mitten Im Pazifik liegen, von türkisem Wasser umgeben - aber wir sind doch überrascht, als wir auf einer sehr kargen, furchtbar heißen und trockenen Insel Baltra landen. Ein heißer Wind empfängt uns, und treibt uns vom Flugzeug in den Flughafenpavillon, wo wir beim Leben unserer Urururgroßmutter schwören, kein Obst, Pflanzen, Steine oder sonstiges, das empfindliche Ökosystems Galapagos störendes Ungemach an Bord haben. Die Kontrollen sind streng, aber in diesem luftigen Pavillon gut erträglich.

Dann geht das Abenteuer los, Luis, unser Führer und Julia, unsere Übersetzerin aus Köln nehmen uns herzlich in Empfang und ab geht es in den Bus zur Fähre. Unsere Koffer werden dort auf das Dach des Bootes verfrachtet, recht rustikal, und wir staunen über vermummte Besatzung. Aber klar, bei der Sonne, die hier knallt, ist Sonnenschutz das A&O!

Türkis glitzerndes Meer, wie aus dem kitschigsten Reiseprospekt, umgibt uns auf der kurzen Überfahrt, herrlich! In unserem Reisebus klären Luis, bzw. Julia uns dann genau über die Inselregeln auf. Nichts niemals anfassen, zwei Meter Abstand von allen Tieren halten und immer Sonnenschutz auftragen! Ganz wichtig! Später im Supermarkt stehend fällt uns der Unterkiefer vor dem Sonnencremeregal runter: Es gibt Lichtschutzfaktor 70, 90 und sogar 100 - zu Preisen, die den Unterkiefer noch ein wenig weiter sacken lässt…

Wir sitzen im Bus, durch die kargen Wüstenlandschaft geht es hoch ins saftig grüne, tropische Hochland, und wir freuen uns wie die kleinen Kinder, als Luis das erste Mal ausruft "Tortuga", also Schildkröte! Wir erspähen sie auf einer Wiese, ein wahnsinns Anblick, ein dunkelgrüner Hügel im Gras, der etwas wackelt! Wir lernen schnell, worauf wir achten müssen, und tatsächlich, überall am Wegesrand oder auf den Wiesen und Viehweiden sehen wir die riesigen Landschildkröten. In Porto Ayoro angekommen geht es direkt in die Charles Darwin Station. Auf dem Weg vom Bus zum Eingang sehen wir die ersten "Iguanas"! Eine Meeresechse macht es sich neben einem Mofa bequem, die Farben sind faszinierend, grün, blau schwarz changierend liegt sie da und ignoriert uns erfolgreich.

In der Charles Darwin Station sind seit den 70er Jahren durch ein aufwendiges Nachzuchtprogramm schon über 2.000 neue Schildkröten von allen Inseln gezüchtet worden. 11 Unterarten der Landschildkröten gibt es auf Galapagos, und auf zwei anderen Inseln wird auch noch in Stationen der Nachwuchs gezüchtet. Auch den berühmten präparierten "Lonesome George" sehen wir, der letzte seiner Art, ohne Nachwuchs verstorben trotz aufwändigem Suchprogramm nach einer Partnerin, die ähnlich wie er, als Jungtier von Galapagos verschleppt, in irgendeinem Zoo ihr Dasein fristet.

Nach der Charles-Darwin-Station spazieren wir an der Uferpromenade entlang durch das kleine Örtchen zu unserem Hotel, das nahe am Hafen liegt. Wir kommen an einem kleinen Fischmarkt vorbei, wo um diese Zeit nur noch die Pelikane auf die letzten Reste des Tages hoffen, und morgens aber der Fang des Tages verkauft wird. Auf Galapagos darf nur für den Inselbedarf gefischt werden, es wird nichts exportiert - das schont die Fischbestände und sorgt für eine Lebensgrundlage für kleine Fischer, da industrieller Fischfang verboten ist. Luis und Julia versorgen uns noch mit Tipps fürs Abendessen, und nachdem wir unser Hotel bezogen haben sind wir am Hafen. Der Sonnenuntergang ist ja eine flotte Angelegenheit hier, aber was dann kommt ist phantastisch! Auf dem Landesteg für die Boote stehend kann man die faulen Seelöwen betrachten, die die Sitzbänke in Beschlag nehmen und da ganz entspannt eine Runde abhängen, oder man schaut sich das Schauspiel im Wasser an. Angelockt von der Unterwasserbeleuchtung des Piers tummeln sich kleine Riffhaie, Rochen, Seelöwen, Muränen und noch viel mehr im Wasser! Ein zauberhafter Anblick!

Oberhalb des Hafens in der Calle de los Cioscos reiht sich eine kleine Bude an die andere, alle haben frischen Fisch auf den Tischen vor den Lokalen, und die Plätze sind gefüllt mit Einheimischen, die den Feierabend feiern. Unser Fisch ist köstlich und günstig, die Gesellschaft lebhaft und lustig!

Ein perfekter erster Tag auf der Insel!

6. Tag: Santa Cruz

Frühmorgens machen wir uns auf den Weg, unser Bus bringt uns vom Strand aus hoch ins wolkigere, feuchtere Hochland, wo wir bei "Los Gemelos", den Zwillingstrichtern halten. Die zwei riesigen Trichter sind eine sehenswerte geologische Formation, die entstand als Magma unter der Oberfläche floss, Hohlräume hinterließ und das Gestein dann kollabierte. Mitten in der üppigen Vegetation blickt man in die gähnende Tiefe. Zahlreiche Vogelarten können wir sehen und hören, vor allem Spottdrosseln und Darwinfinken, die meterhohen Farne und Scalesiawälder verbergen manche Künstler aber ganz gut. Eine Spottdrossel scheint sich aber einen Spaß daraus zu machen, und etwas vorzusingen, vier verschiedene Melodien gibt sie zum Besten, bevor sie dann davon flattert.

Dann geht es weiter zum eigentlichen Ziel des Tages, zur Schildkrötenstation El Chato II. Durch eine lichte Allee fährt man zur Farm, rechts und links der Strasse sieht man Viehweiden, wo Rinder und Schildkröten einträchtig nebeneinander her grasen, ein merkwürdiges Arrangement, aber für Galapagos ganz normal…

Auf der Schildkrötenfarm machen wir uns in der Gruppe auf den Weg durch die saftig grüne Anlage, wo die Schildkröten frei herumlaufen und sich von uns bestaunen lassen. Alleine oder in Gruppen dösen sie in Schlammlöchern, bewegen sich im Zeitlupentempo oder grasen auf den Wiesenflächen. Die Tiere können sich frei bewegen, es gibt keine Gehege, und sie gehören auch nicht dem Besitzer der Farm sondern sind Teil des Nationalparks. Aber da sie hier den großen Schildkrötentraum leben können, gibt es keine Fluchtgedanken.

Auf dem Gelände befindet sich auch ein Lavatunnel, wir steigen herab und können durch den Tunnel laufen, sehr beeindruckend, durch die erkaltete Lavaröhre zu laufen! Am Ende klettern wir wieder ans Licht und zurück in die Tierwelt.

Wir beobachten eine Schildkröte, die langsam, aber äußerst zielstrebig durchs Gras stapft, ihren zentnerschweren Körper von einem Bein aufs andere wuchtend, und dann schließlich genau die Blume erreicht, auf die sie es abgesehen hatte. Der Hals wird ausgestreckt, leicht gebogen - man hat ET vor Augen - und dann happs! Blume weg! Langsam wird gemalmt, Blätter hängen aus dem Maul und die Schildkröte fixiert einen. Gelangweilt sucht sie weiter nach Fressbarem, dass wesentlich attraktiver ist als diese Besucher. Man könnte Stunden damit verbringen, den Urzeittieren beim Vertilgen ihrer Fressens zuzusehen!

Für uns geht es wieder zurück zur Farm, wo wir noch Kräutertee und hauseigenen Kaffee trinken, bevor es zurück nach Porto Ayora geht. Nach einem kleinen Snack und einer größeren Siesta wandern wir in die in die wunderschöne Tortuga Bay. Es ist heiß und stickig, die Sonne knallt und der Weg führt drei Kilometer lang fast schnurstracks geradeaus durch einen Kakteenwald. Während wir stöhnen joggen eilige Surfer mit ihrem Surfbrett auf dem Kopf an uns vorbei. Bei der Hitze kommen wir nur zu einem gemütlichen Schlendertempo, bewundern Vögel, Bäume und Schmetterlinge und versuchen die Hitze zu ignorieren. Das wird belohnt- der Strand ist ein Südseetraum: weißer Sand, türkises Wasser, Surfer auf den Wellen, eine donnernde Brandung! Auf den Steinen sitzen Meeresechsen und schauen aufs Meer, rote Klippenkrabben klappern über die Felsen!

Am feinen Strand entlang laufen wir zur geschützten Playa Mansa, einer von Mangroven gesäumten Lagune, wo wir uns unter den Mangroven im Schatten niederlassen und später in der Lagune schwimmen. Pelikane segeln vorbei, Meerechsen sonnen sich, ein Tag im Paradies!

Ein Teil der Gruppe fährt mit dem Boot zurück, ein Teil läuft, und Abends genießen wir die deftige Inselküche! Wir lieben Galapagos! Es ist alles so herrlich entspannt hier!

7. Tag: Santa Cruz - Bootsausflug nach Floreana - Santa Cruz

Der frühe Vogel fängt den Wurm - und erwischt das Boot! Heute machen wir uns auf den Weg nach Floreana! Die Hauptinseln sind mit einem Speedbootnetz verbunden, kleine Motorboote mit 20 - 30 Passagieren düsen über die Wellen und bringen die Touristen und Bewohner von Insel zu Insel. Mit dem Seegang haben wir zwar Glück, aber ihr Frühstück werden doch einige Mitreisenden wieder los…Luis und Julias Tipp, sich Tabletten gegen die Reiseübelkeit zu besorgen, war nicht verkehrt… Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir Floreana, faule Seelöwen begrüßen uns im Hafen, und ein paar niedliche Pinguine flitzen durchs Wasser! Floreana ist eine der ältesten Inseln des Archipels, wo noch heute eine ursprüngliche deutsche Familie das Hotel Wittmer führt. Floreana hat einen sagenumwobenen Ruf als ehemaliges Piratennest und idyllisches Ziel europäischer Schwärmer. Mit einem Kleinbus geht es ins Hochland, und ein kleine Wanderung bringt uns zur einzigen Süßwasserquelle der Insel. Dort hatten sich auch die Piraten niedergelassen, in zahlreichen Höhlen und Felsspalten hat man es sich damals gemütlich gemacht, bis alle Vorräte aufgefüllt waren und die Schiffe mit Schildkröten als Lebendproviant wieder ablegten. Als 1929 die Familie Wittmer aus Deutschland auf der Insel ankam, hausten sie auch zunächst in diesen Höhlen direkt an der Wasserquelle, bis sie ein Haus bauten und mit Landwirtschaft ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Sie bekamen bald von einer zweiten deutschen Familie Gesellschaft, und auch von einer angeblichen Gräfin samt Liebhabern. Das Zusammenleben war wohl kompliziert, obwohl man sich doch eigentlich im Paradies befand, zahlreiche Geschichten, die wir beim Mittagessen in einer Ausstellung im Speisesaal des Hotel Wittmers sehen, zeugen davon.

Doch die Insel selbst strahlt Ruhe und Harmonie aus, sattes Grün überzieht sie, und nach dem Mittagessen laufen wir durch die Mittagshitze zur Loberia, einer Seehundkolonie auf einer Halbinsel. Der Weg führt durch Mangrovenwälder am Ufer entlang, wunderschöne Pflanzen auf der einen Seite, Fregattvögel kreisen über uns, und auf der anderen Seite sehen wir in der Meeresbrandung hunderte von Meeresschildkröten in den Wellen schwimmen. Kurz bevor die Welle bricht sieht man ihre Körper durch das Wasser schimmern, und im ruhigeren Wasser sieht man immer wieder, wie sie auftauchen, um nach Luft zu schnappen. Ein herrlicher Anblick! Der Weg selbst besteht aus schwarzer Lava, wir laufen auf dem Vulkan, ein irres Gefühl!

In der Loberia ist nicht viel los, zwei Taucher dümpeln durch die Lagune und eine dicke Meeresschildkröte zieht ganz gemächlich ihre Kreise. Dann entdecken wir eine Seelöwin, die mit ihrem Jungtier im flachen Wasser spielt. Immer wieder klettert das kleine auf die Mama, rutscht herunter, die Wellen spülen die Beiden mal nach rechts, mal nach links, und man könnte ihnen stundenlang zusehen, wie sie sich im Wasser vergnügen! Schließlich watschelt das Muttertier an Land, das Kleine hinterher, rollt sich und zack, panierter Seelöwe! Es macht so viel Spaß, den Beiden zuzusehen! Auf unserem Aussichtsfelsen krabbelt und kribbelt es auch ganz mächtig, die roten Klippenkrabben mit ihrer ausgefallenen Färbung fallen einem immer sofort ins Auge!

Der Weg zurück zum Boot führt wieder durch die Lavafelsen, am Hafen verabschieden uns die Pinguine und Seelöwen und unterwegs wird unser Boot von einer Delfinschule begleitet! Immer wieder schnellen sie aus dem Wasser, springen neben dem Boot durch die Luft, ein Spektakel! Alle an Bord sind ganz aus dem Häuschen und entzückt, auch die Einheimischen, die morgens mit uns zusammen auf die Insel kamen und sie jetzt wieder verlassen, sind begeistert, das scheint also nicht jeden Tag zu geschehen! Nach zweistündiger Fahrt sind wir wieder auf Santa Cruz. Floreana war einen Ausflug wert, und auch die lange Bootsfahrt!

8. Tag: Isla Isabella

Ein Teil unserer Reisegruppe macht heute einen Ausflug nach North Seymour, wir haben uns aber für die Isla Isabella entschieden. Wir hatten Louis erzählt, dass wir gerne dorthin wollen, und was wir dort sehen wollen, alles weitere hat er für uns organisiert, und so beginnt der Morgen wieder mit einem Bootstrip. Eigentlich kann man dabei nichts falsch machen, auf dem Landesteg in Porto Ayoro bekommt man einen Schildchen umgehängt, wo die Insel zu der man möchte und auch das Boot mit dem man fährt, draufsteht. Auf dem Weg ins Boot wird das dann zweimal kontrolliert, einmal vom kleinen Taxiboot das einen zu den weiter draußen ankernden Speedbooten bringt, und einmal an Bord des Bootes wenn einem die wiederverwendbaren Anhänger wieder abgenommen werden und gecheckt wird, ob alle Passagiere an Bord sind. Man muss seinen Namen und die Passnummer angeben, um zwischen den Inseln zu verkehren. Und man selbst checkt natürlich auch, wenn man den Anhänger bekommt. Eigentlich idiotensicher. Eigentlich.

Nach 10 Minuten Fahrt wird ein Pärchen an Bord unruhig, nach 20 Minuten, als das Boot fast an der Insel vorbei ist, fragen sie, ob das Boot zur Tortuga Bay fährt…tut es nicht! Und wenn die zwei falsch an Bord sind, müssen zwei andere auf dem Steg zurück geblieben sein, oder auf dem falschen Boot sein… Also, zurück. Das wiederrum regt eine Mitreisende, die bis dahin schwer damit beschäftigt war, ihr Frühstück in sich hineinzustopfen, wahnsinnig auf, sie beschimpft den Kontrolleur hemmungslos, droht ihn zu verklagen und mit Schlimmerem. Ob es Karma ist, dass diese Dame etwa eine Stunde später keuchend ihr Frühstück zurückgibt, und zwar in die Tüte, die ihr der milde lächelnde Passagierbetreuer hinhält? Außerdem freuen sich über die Rückkehr in den sicheren Hafen noch zwei Amerikanerinnen, augenscheinlich Schwestern, und eine davon hat seit Abfahrt des Bootes mit einer Panikattacke zu kämpfen und weint ununterbrochen und auch hemmungslos. Zurück am Hafen wechseln also vier Leute ins Taxiboot, zwei kommen an Bord und dann geht es nochmal los. Um die Zeit aufzuholen brettert der Capitano also los wie der Teufel und jagt wie ein Wilder über die Wellen. Das Boot kracht immer wieder knallend aufs Wasser und wir sind froh als wir auf der Isla Isabella ankommen - mit nur 30 Minuten Verspätung.

An Land laufen wir durch ein Spalier von Seelöwen und Meerechsen, die am Strand herumliegen, wieder eine ganz andere Insel, gegen das verschlafene Floreana gestern ist das hier total wuselig und lebhaft! Wir fahren mit einem kleinen offenen Bus zur Laguna von Villamil. Die Lagune kann man über einen Steg durchlaufen, also, falls keine Meerechsen im Weg liegen. Die betrachten den Steg sichtlich als ihr Revier, sind dem Touristen aber nicht böse, wenn er über sie hinweg steigt. Anfangs wachsen noch viele Bäume und Sträucher an den Rändern des Stegs, wir probieren winzige wilde Maracujas, die köstlich schmecken! Die Lagune wird von den Meerechsen und vielen Wasservögeln bewohnt, wir sehen Flamingos, die durchs Wasser stelzen und ganz entspannt nach Futter suchen. Am Ende des Steges kommt man wieder in ein Mangrovenwäldchen und später zu einer Aufzuchtstation für Riesenschildkröten. Die besichtigen wir auch, wie auch in der Charles Darwin Station auf Santa Cruz wird hier im Centro de Crianza de Tortugas der Nachwuchs gezüchtet. Helfer sammeln die Eier ein, und hier in geschützter Umgebung können die Eier heranreifen, die Schildkröten schlüpfen und wenn sie groß genug sind, werden sie ausgewildert.

Nach einem spartanischem Mittagessen im Dorf Villamil kommt der Höhepunkt des Tages, wir fahren zum Schnorcheln mit dem Boot nach Tintoreras, einer kleinen vorgelagerten Insel. Unser Guide ist selbst ganz begeistert, er war eben schon dort und schwärmt uns schon vor, was wir gleich sehen werden. Wir klettern über die Lavafelsen, ab ins Wasser und dann geht es los. Anfangs sieht man in der flachen Lagune hauptsächlich Felsen und Steine, Unterwasserpflanzen kommen dazu, und dann Fische! Neon-Demoisellen, Doktorfische, und noch viele mehr, deren Namen ich gar nicht kenne. Dann kommen Seesterne, kleine, große, riesige (!), Muränen und auf einmal rammt mich von rechts fast eine Meeresschildkröte. Majestätisch schwebt sie an mir vorbei, ich entdecke eine zweite, und schwimme den Beiden eine Weile einfach hinterher. Nicht halb so elegant, aber völlig begeistert! Unser Guide ruft von weitem, dass bei ihm Weißspitzenhaie sind, aber bis ich dorthin geschwommen bin sind sie weg.

Stattdessen sehe ich weitere Meeresschildkröten und beobachte drei Exemplare dabei, wie sie am Meeresboden liegen und sich von einigen kleinen Putzerfischen den Panzer reinigen lassen. Die Fischlein flitzen rein und raus in den Panzer, und schließlich schwingen sich die Schildkröten auf und schwimmen davon. Ich bleibe zurück, schaue ihnen hinterher, wie sie ins Blaue verschwinden und bin einfach froh, das gesehen zu haben!

Es geht zurück ans Land, und wir laufen am Rand der Lagune entlang, um uns noch einen Felstunnel anzusehen - die Kinderstube der Haie! Dort liegt der Hainachwuchs im Wasser, und ich bin gar nicht mehr enttäuscht, sie nicht unter Wasser gesehen zu haben. Wenn das der Nachwuchs ist, wie groß ist dann die Mama?!?

Wir müssen zurück zum Hafen, unser Boot zurück nach Santa Cruz wartet nicht auf uns, aber zum Abschied fahren wir noch am Ufer vorbei und da steht er - ein Blaufußtölpel! Direkt auf dem Felsen daneben noch ein Pinguin, und da stehen sie, wackeln von rechts nach links, posen für unsere Fotoapparate und machen uns glücklich! So etwas Niedliches in Natura zu sehen ist einfach großartig! Auf den Inseln wird man in jedem Souvenirshop von Bildern, T-Shirts, Taschen usw. mit Prints der "Boobies", wie sie hier genannt werden, bombardiert. Und da steht er nun und ist einfach da und wunderschön!

Die Fahrt zurück ist wesentlich ruhiger und entspannter und wir haben sowieso das Strahlen im Gesicht "Ich bin mit den Meeresschildkröten geschwommen!"

9. Tag: Santa Cruz - Baltra - Flug über Quito nach Lima

Heute heißt es Abschied nehmen - von den Galapagosinseln und von einem Teil unserer Reisegruppe! Wir verkleinern uns von elf auf fünf Reisende, für die es weitergeht nach Peru. Wir hatten eine richtig nette Reisegruppe, "Keine Totalausfälle", wie wir gerne untereinander gescherzt haben, da man ja bei einer Gruppenreise auch Pech haben kann.

Den Vormittag genießen wir noch mit einem Bummel durch Porto Ayora. Heute findet einen Volksabstimmung statt, daher haben viele Geschäfte geschlossen, damit die Bürger zur Abstimmung gehen können. Ansonsten haben wir außer Wahlplakaten nicht viel davon mitbekommen, unsere Reiseleiter hatten uns erklärt, worüber die Ecuadorianer abstimmen können, im Groben geht es um mehr Transparenz in der Demokratie, gegen Korruption und Kindesmissbrauch, mehr Umweltschutz und die Limitierung der Dauer der Amtsperioden der Politiker, Ansätze, die wir uns teilweise durchaus auch für Deutschland wünschen würden. Das Augenscheinlichste für uns ist der Alkoholbann - ein paar Tage vorher, am Tag der Abstimmung und einen Tag danach wird öffentlich kein Alkohol ausgeschenkt, und keiner verkauft - so ganz einig ist man sich darüber aber nicht, wie wir an verschiedenen Stellen feststellen können, wir mussten fast nirgendwo auf dem Trockenen sitzen…

Julia bringt uns zum Flughafen, die Koffer überstehen auch diesmal wieder die abenteuerliche Fahrt auf dem Dach der Boote, und gemeinsam geht es erstmal für uns alle nach Quito. In Quito verabschieden wir uns von den liebgewonnenen Mitreisenden und dann haben wir dort einige Stunden Aufenthalt, die wir sehr gemütlich auf der Terrasse des Flughafens verbringen und darüber fast das rechtzeitige Boarding verpassen. Die Sicherheitskontrollen dauern länger als wir eingeplant haben und so rennen wir auf den letzten Drücker quasi ins wartende Flugzeug!

Wir kommen abends in Lima an, schwüles, tropisches Klima empfängt uns, und die Taxifahrt durchs nächtliche Lima ist ein riesen Kontrast zum gemütlichen, verschlafenen Galapagostrip. Unser Hotel liegt im Stadtviertel Miraflores, dem modernen Zentrum Limas, ganz in der Nähe der Steilküste. Wir trinken im Hotel noch einen Absacker und sind gespannt auf den nächsten Tag!

10. Tag: Lima

Heute steht unser Lima-Tag auf dem Programm, morgen geht es ja schon weiter nach Cusco! Unsere Reiseleiterin holt uns im Hotel ab, und bringt uns in die historische Altstadt. Wir beginnen die Stadttour mit einer Besichtigung des San Francisco Klosters im Kolonialstil, das mit einer wunderschönen im spanisch-arabischen Mudéjar-Stil gestalteten Kuppeldecke beeindruckt und mit einer bemerkenswert umfangreichen und beeindruckenden Bibliothek. Schade zu sehen, wie die teils drei-, vierhundert Jahre alten Bücher dem Verfall durch die Witterung und die klimatisch ungünstigen Bedingungen für Papier preisgegeben sind. Unsere Tour führt auch durch die Katakomben, wo in über 300 Jahren die Knochen von etwa 70.000 Menschen aufbewahrt wurden. Alles fein säuberlich sortiert, ein Erlebnis des skurrileren Art.

Weiter geht es wieder in ein sehr lebendiges Zentrum, wir gehen auf die Plaza Mayor und genießen dort die Sonne und das Treiben! Man wird zwar alle 30 Sekunden von Verkäufern von Landkarten, Bildern, Schnickschnack oder Getränken angesprochen, aber ein kleiner Abstecher in die Catedral de Lima hilft und ist interessant! Wir laufen weiter durch die Gassen der wuseligen Altstadt, die prächtigen Kolonialbauten sind Zeugen der Kolonialmacht Spanien, die diese Stadt gründete. Statt wie geplant zurück nach Miraflores zu fahren, lassen wir uns am Museo Nacional de Antropologia y Arqueología absetzen und besichtigen dort ein Museum, das mit einer wahnsinnig umfangreichen Sammlung zur kompletten Geschichte Limas, bzw. deren Vorläuferkulturen wie Nazca und Inca, punktet. Sehr anschaulich werden die verschiedenen Kulturen vorgestellt, Keramiken, Textilarbeiten aus verschiedenen Ausgrabungen werden kunstvoll in Szene gesetzt und vermitteln ein sehr konkretes Bild davon, mit welchen Werten und Strukturen die jeweiligen Kulturen gelebt haben. Die berühmten Schrumpfköpfe und trepanierten Schädel werden auch gezeigt und erklärt, und ein riesiges Modell des Machu Picchu lässt bei uns allen schon die Vorfreude auf den Ausflug dorthin in wenigen Tagen ansteigen!

Nach dem Museum fahren wir mit dem Taxi, das wie schon in Quito für ganz kleines Geld zu haben ist, zum Larcomar, und essen dort in einem der wunderschön gelegenen Restaurants zu Mittag. Einer unserer Reisegruppe war schon einmal in Lima, und als Koch kennt er natürlich schon die besten Locations, bzw. Küchen. Wir werden nicht enttäuscht, völlig verrückte Kombinationen werden zu köstlichen Kreationen vereint und dann noch mit diesem atemberaubenden Ausblick über die Steilküste hinab, mit Paraglidern, die über uns hinwegsegeln, Surfern, die sich in der Brandung tummeln, und dem berühmten Pisco Sour im Cocktailglas genießen wir entspannte Stunden! Das Restaurant ist zur Mittagszeit prall gefüllt, und zwar nicht nur mit Touristen. Freundeskreise treffen sich, hier und da vermutet man Bürokollegen oder andere Businessmeetings beim Lunch, aber mit der Info über das durchschnittliche Jahreseinkommen von 3.000 Euro im Hinterkopf, wundert man sich schon über die offensichtlichen Unterschiede.

Danach bummeln wir noch durchs Larcomar und laufen durch Miraflores zurück zum Hotel. Zum Abendessen haben wir uns einen Tisch im berühmten Rosa Nautica reserviert, wo wir uns beim Sonnenuntergang mit Blick aufs Meer von einem großartigen und erstklassigem Fischmenü verwöhnen lassen. Diesen Tag haken wir unter der Überschrift „Kulinarik Deluxe“ ab, die "Kultur" haben wir heute etwas knapper gehalten, aber es kommt ja morgen noch Cusco!

11. Tag: Lima - Flug nach Cusco

Ganz früh verlassen wir das Hotel, um uns auf den Weg nach Cusco zu machen. Wir sind sehr überrascht, was hier schon um 6.00 Uhr morgens los ist Auf dem Weg zum Flughafen sehen wir richtig viele Jogger, Fußballmannschaften beim Training und die obligatorischen Surfer in der Brandung!

Den Flughafen kennen wir ja schon, routiniert wird die Sicherheitskontrolle hinter sich gebracht - diesmal mit perfektem Zeitmanagement, und ruck zuck sind wir in Cusco, der Hauptstadt des Inkareiches!

Unsere Reiseleiterin Alison empfängt uns herzlich, und bringt uns zu unserem Hotel. Wir werden instruiert, uns mit ausreichend Cocatee auf die Höhe einzuspielen, Cusco liegt auf 3.400 Metern. Während wir auf unsere Zimmer warten bedienen wir uns auch brav am Cocatee, der im Foyer bereit gestellt ist, mit ein bis zwölf Blättchen wird experimentiert, wir haben sehr viel Spaß dabei! Das Hotel selbst verdient tatsächlich mal eine Beschreibung, sind wir bisher immer eher zweckmäßig und einfach untergebracht gewesen, ist dieses Hotel richtig nett und sehr liebevoll und hübsch eingerichtet. Die Zimmer sind sehr geschmackvoll mit Inkastoffen dekoriert und schönen Holzmöbeln eingerichtet, die Badezimmer recht neu und hochwertig, und das Frühstücksbuffet ist erstklassig, wie wir am nächsten Morgen feststellen werden. Das Personal ist sehr freundlich und bemüht, wir fühlen uns rundum wohl, und das liegt nicht nur am Cocatee!

Mittags holt uns Alison zu unserer ersten Stadtführung ab. Unser Hotel liegt total zentral, daher machen wir uns vorher schon kurz auf den ersten Erkundungsweg, essen eine Kleinigkeit in einer Bäckerei um die Ecke, Empanadas, Enrollados, Bocaditos - alles lecker! Und dann geht es mit Alison los. Sobald wir durch eine kleine Gasse die Plaza Santo Domingo betreten, kommen Peruanerinnen in voller Tracht und mit einem Babyalpaka auf dem Arm auf uns zu, drücken uns die Tiere lachend in den Arm und warten geduldig auf ein paar Dollar. Ein sehr cleveres Geschäftsmodell, denn die Babyalpakas sind sooo süß und weich, und eigentlich möchte man sie komplett kaufen und mit nach Hause nehmen! Nach der ersten Überrumpelung setzt natürlich der Gedanke daran ein, wie die Tiere das wohl finden, den ganzen Tag in der Stadt rumzustehen, ab und zu fremden Menschen in den Arm gedrückt zu werden und was wohl der deutsche Tierschutz dazu sagen würde. Alison erklärt uns mit einer wunderbar leichten Sicht auf die Dinge, dass man in Peru sehr viel davon hält, ein eigenes kleines Geschäft zu haben, und das haben die Frauen mit der Foto-Alpaka-Masche ja prächtig laufend aufgebaut. Überhaupt wird an allen Ecken irgendetwas verkauft, sehr viele Fotos und Bilder werden da verkauft, Handarbeiten, Alpakas als Kugelschreiber, und tonnenweise Snacks. Geröstete Maiskolben, Chips, Süßigkeiten, überall gibt es etwas. Dazwischen tummeln sich die Hunde, die meisten davon mit Halsband, da sie nur tagsüber Freigänger sind, und nachts heim zu ihren Familien gehen. Soweit die offizielle Version von Alison…Auch hier fügen sie sich einfach ins Stadtbild ein und fallen nicht durch Gebelle oder Streitereien auf. Aber ob die wirklich alle ein Zuhause haben wagt man zu bezweifeln, vielmehr sieht es nach fröhlichen Fressrunden an den abgelegten Mülltüten aus…

Zurück zu Cusco - Cusco atmet die Inkakultur ein und aus. Wo man geht und steht, sieht man die Spuren der Inkas! Nachdem wir die Babyalpakas zurückgegeben haben besichtigen wir den Convento Santo Domingo der auf den Mauern des Inka-Tempels Koricancha gebaut wurde. Der spanische Eroberer Pizarro hatte, nachdem er nach der Eroberung Cuscos die Stadt all ihres Reichtums an Gold und Silber beraubt hatte, versucht, auch die Bauten der Inkas einzureißen. Da diese aber durchwegs aus den extrem stabilen und schier unzerstörbaren Mauerwerken der Inkas bestanden, mussten die Conquistadores von diesem Plan absehen, und verwendeten die Mauern stattdessen als Basis der neuen, christlichen Bauwerke. Unglaublich große Steinblöcke wurden von den Inkas fugen- und lückenlos aneinander angepasst und bilden ein harmonisches, erdbebensicheres Mauerwerk. Unsere Tour führt uns weiter durch die berühmte Calle Hatunrumiyoc, einer engen Gasse, rechts und links von Inkamauerwerk umgeben, auf die Plaza de Armas. Zu Inkazeiten muss der Platz noch imposanter gewesen sein, heute ist er gesäumt von Prachtbauten in Kolonialstil. Dieser Platz war und ist das Zentrum Cuscos, des "Nabels der Welt", hier liefen die Straßen aus allen vier Himmelsrichtungen des Reiches zusammen. Heute ist der Platz umgeben von zahlreichen Cafés und Geschäften, der Stadtverwaltung und der Kathedrale. Diese betreten wir nun durch ihren Seiteneingang, die kleine Iglesia El Triunfo. Auch die Kathedrale ist auf den Grundmauern eines Inkatempels errichtet und ist Heimat der berühmten und größten Glocke Südamerikas, der Maria Angola. Angeblich kann man deren Läuten 40 Kilometer weit hören, ihren besonderen Klang hat sie der Beigabe von mehreren Kilo Gold zu verdanken. Leider ist sie verstummt, die Aufhängung ist defekt und es fehlen die finanziellen Mittel, das zu reparieren. Unglaublich, angesichts der Reichtümer, die sich in der Kirche zeigen, mehrere Altäre aus Silber, wertvolle Gemälde der Escuela Cusquena, der Malschule Perus. Diese Stillrichtung vereint indigene und europäische Elemente, beim wohl berühmtesten Bild, das hier in der Kathedrale hängt, sieht man auf der typischen Darstellung des letzten Abendmahles Jesus statt mit Brot und Wein mit gegrilltem Meerschweinchen und tropischen Früchten hantieren.

Nach der Kathedrale haben wir uns einen Kaffee verdient und sitzen mit Alison an einer langen Tafel im "La Valeriana". Köstliche Backwerke landen auf unseren Tellern, appetitliches Backwerk mit Andenbeeren, Torta tres leches, begleitet von bestem ecuadorianischen Kaffee.

Danach schlenderten wir noch gemütlich durch die Altstadt und das Künstlerviertel San Blas, haben in die zahlreichen kleine Läden geschaut, die Kunsthandwerk, Touristennepp und hübsche Kleinigkeiten verkaufen, und haben die völlig entspannte Atmosphäre in der Stadt genossen. In langsamen Runden sind wir durch die Altstadt zurück in unser Hotel gelaufen, ein herrlich entspannter Abend! Beim Absacker in der Hotelbar schmökern wir im Reiseführer und beschließen, morgen einen Ausflug zur Festung Saqsaywaman zu machen. Unser Programm sieht zwar einen optionalen Ausflug ins heilige Urubamba-Tal vor, da wir das aber übermorgen auf der Fahrt zum Machu Picchu auch sehen werden, finden wir die Inkafestung spannender. Einen kurzen Whatsapp-Dialog später hat Alison alles für uns arrangiert! Perfekte und flexible Reiseleitung!

12. Tag: Cusco - Ausflug Heiliges Tal (auf Wunsch) - Cusco (ca. 100 km)

Nach einem wirklich bemerkenswert leckerem Frühstück klettern wir in unseren Kleinbus und fahren durch das morgendliche Cusco. Auf den Straßen ist mächtig was los, die Bürgersteige sind voll mit kleinen Verkaufsständen, wo frisch gepresste Säfte angeboten werden, frische Früchte, die mundgerecht zugeschnitten sind und gebratenen Kartoffeln mit Eiern warten auf ihre Käufer. Alles Sachen, die man auf den Weg in die Schule oder zur Arbeit schnell mitnehmen kann. Die Vielzahl der Stände deckt sich damit, dass Alison erklärt, dass Frühstück to go hier absolut üblich ist, und die Preise so niedrig sind, dass sich das fast jeder leisten kann. Die Wichtigkeit der selbstständigen Geschäftsmodelle als Straßenverkäufer zeigt sich hier wieder. Da es kaum ein etabliertes Rentensystem gibt, ist es für die Peruaner normal, so lange wie möglich arbeiten zu können und im Familienverbund alt zu werden. Aber auch da ist einen gesellschaftliche Entwicklung im Gange, es gibt ein Rentensystem für viele Angestellte, und Alison scheint stolz darauf zu sein, dass sie und der Fahrer über ihren Arbeitgeber auch rentenversichert sind.

Unser Bus kurvt sich in die Höhe, durch immer schlechter versorgte Stadtviertel an den Hängen. Ein ähnliches Dilemma wie in Quito, man baut schwarz und wild, ohne Infrastruktur, und so gibt es je weiter oben man siedelt kaum noch Strom oder Wasserversorgung. Die Müllabfuhr gehört hier auch zu den Sorgenkindern, dafür hat man aber Horden von Straßenhunden, die die Abfallverwertung weitestgehend übernehmen… Außerhalb Cuscos sehen die Häuser in den kleinen Dörfern wieder solider aus, viele tragen auf dem Dach die kleinen Keramikfigürchen, Stiere oder Lamas, die Glück bringen und das Unheil fernhalten sollen.

Unser erster Stopp ist ganz oben beim Pukapukara, eine kleine Festung, die dem Botendienst im Inkareich als Kontroll- und Stationsposten diente. Nachrichten wurden im Inkareich durch die sogenannten Chasquis überbracht, die auf den Inka-Trails im Eiltempo von Station zu Station rannten und die Nachrichten übergaben. Man sieht den Inka-Trail, der von hier Richtung Machu Picchu führt, und stellt sich vor, wie hier im Eiltempo 20 bis 30 Kilometer bis zu nächsten Tambo zurückgelegt wurden. Es geht wieder ein Stückchen weiter runter zu einem kleinen Parkplatz, dann laufen wir die Straße entlang zum eigentlichen Ausgrabungsgelände. Begleitet werden wir von einer trabenden Horde Alpakas, die mit einem Hütehund und ihren Besitzern unterwegs sind, eine lustige Bande wackelnder Fellpuscheln.

Das Gelände von Saqsaywaman ist riesig und wahnsinnig beeindruckend! Es erstreckt sich auf einem großen Areal und diente zunächst wohl als religiöse Stätte der Inka mit Tempeln und Bauwerken zu Ehren verschiedenster Götter und wurde später zur Festung ausgebaut. Wir betreten das Gelände über den Friedhof, bewundern wieder die Baukünste der Inka, und auch die Infrastruktur und Planung. 20.000 bis 40.000 Menschen sollen hier 50 bis 70 Jahre lang gearbeitet haben, je nachdem welchem Reiseführer man liest oder hört. Tonnenschwere Steinquader wurden bewegt, nicht nur an Ort und Stelle gebracht sondern auch übereinander verbaut und exakt behauen. Auch der folgende Ausblick auf die berühmten Zick-Zack-Mauern ist atemberaubend! Die Steinquader sind so enorm - der größte wird auf 300 Tonnen geschätzt - dass man versteht, warum die spanischen Eroberer den Verdacht hatten, dass hier Dämonen im Spiel waren, da Menschen gar nicht in der Lage wären, solche Bauwerke zu erschaffen.

Auf der freien Fläche vor den drei Zick-Zack-Mauerwällen findet noch heute zur Sommersonnenwende ein Fest zur Ehren des Sonnengottes Inti statt, das "Inti Raymi". Allerdings feiert man nicht am eigentlichen Sonnenwendtag, dem 21.6., sondern am 24.6. dem St. Johannistag - ein Zugeständnis an die katholische Kirche. Aber noch heute versammeln sich hier zehntausende Zuschauer und feiern ein farbenprächtiges Riesenspektakel mit Tänzen, Gesängen und Feuerwerk. Oben auf den Felsen stehend, bevor man die Steintreppen hinuntersteigt kann man sich das bunte Treiben leider nur vorstellen, und schmiedet direkt wieder kleine Reisepläne… Das passiert einem auf dieser Reise generell sehr, sehr oft, da man bei einer Rundreise wie dieser ja nur die absoluten Highlights besichtigen kann, aber für Land und Leute einfach zu wenig Zeit bleibt. Wenigstens hat man über den einheimischen Reiseleiter ja ständigen Kontakt und kann sehr viel erfragen und erfahren!

Auf der Freifläche grasen weitere Alpakas und Lamas, eine allgegenwärtige Szene wie bei uns Tauben aber um so vieles niedlicher!

Es geht wieder zurück zum Bus, und dann fahren wir wieder zurück nach Cusco. Dort stürzen wir uns wieder in den Trubel der Stadt, besichtigen das kleine Schokoladenmuseum und lassen uns dort genau den Weg der Bohne in die Schokoladenverpackung erklären, eine angenehme Lektion mit reichlich Probiermöglichkeiten!

Abends gibt es im "Papillon" an der Plaza Mayor gebratenes Meerschweinchen und andere Leckereien und dann geht es früh ins Bett - am nächsten Tag steht der Besuch von Machu Picchu bevor, unser Highlight!

13. Tag: Cusco - Machu Picchu - Cusco (ca. 225 km)

Heute steht das absolute Highlight der Perureise an - es geht zum Machu Picchu! Um 6.00 Uhr fahren wir mit dem Bus los, im Hotel herrscht schon geschäftiges Treiben im Frühstücksraum, da wir nicht die Einzigen sind, die so früh loswollen. Unser Kleinbus bringt uns nach Ollantaytambo wo wir in den Zug nach Aquas Calientes steigen. Für den Zug kann man ein ganz normale Ticket buchen, in einem herkömmlichen Abteil, diese günstige Variante ist allerdings den Einheimischen vorbehalten. Als Tourist reist man in der Touristen-Aussichts-Deluxeklasse. In der sitzen wir und genießen das Cabrio-Feeling, da im Dach des Zuges Glasfenster sitzen, so dass man während der knapp einstündigen Fahrt durch das Urubambatal den Terrassenbau, Inkastätten und die atemberaubende Landschaft sehen kann. Hoch oben in den Bergen kann man erahnen, wie weit die Terrassierungen reichen, bis zu 4.500 Meter geht es hoch! Die Zugfahrt ist schon ein richtiges Erlebnis, Aussicht, schöne gestaltete Züge mit kleinen Leckereien als Inklusivleistung, und so kommen wir ganz entspannt in Aqua Calientes an.

Durch den knallbunten Markt führt Alison uns zum Linienbus, der uns vom Bahnhof hoch zum Eingang des Machu Picchu bringt. Eine steile Serpentinenstraße später purzeln wir oben aus dem Bus. Alison bringt uns durch den Eingangsbereich auf einem schmalen Weg ins Innere des Machu Picchu und ein paar Wegbiegungen später stehen wir staunend am ersten Aussichtspunkt, zu unseren Füßen breitet sich die berühmte Inkastadt aus, genauso wie wir es uns von Fotos oder vom Modell im Museum in Cusco her vorgestellt haben - nur noch viel beeindruckender!

Eine komplette Stadtanlage liegt dort auf einem Hochplateau auf 2.400 Meter Höhe! Alison erklärt uns die Strukturen, weist uns auf die verschiedenen Bereiche der Stadt hin. Der Ausblick auf die Stadt und auch auf die die Stadt umgebenden Gipfel ist phänomenal. Von drei Seiten her ist die Stadt von schroffen Felsen umgeben, und von meterdicken, mächtigen Mauern geschützt. Die berühmten hängenden Gärten auf den terrassierten Hängen ermöglichten wohl die Verpflegung von bis zu 1.000 Menschen, die hier oben wohnten.

Es gibt Handwerkerviertel, Tempelanlagen, ein Palastviertel und Wohnviertel, dazwischen viel Freiflächen und heilige Stätten. Unser Weg führt uns zunächst oben entlang, von wo aus man den besten Ausblick hat. Auf den schmalen Wegen stolzieren natürlich auch ein paar Alpakas herum und lassen sich geduldig fotografieren und sogar streicheln. Vom Mirador aus hat man wohl den besten Blick, alle Kameras klicken und die Gesichter strahlen.

Danach steigen wir hinunter und beginnen die Gebäude, die vor mittlerweile etwa 100 Jahren wieder ausgegraben wurden, zu besichtigen. Die Baukunst der Inka zeigt sich hier wieder, alle Erdbeben der Region konnten den mächtigen Mauern nicht viel anhaben. Leider hat man während der Ausgrabungen auch auf Feuer als Hilfsmittel gesetzt, nicht nachvollziehbar, aber damals wohl Mittel der Wahl. Dadurch wurde alles was nicht feuerfest war zerstört, und so sieht man eine Cabriostadt. Passt ja zum Zug…

Auch die Wasserversorgung der Stadt, die durch ein ausgeklügeltes Leitungssystem erfolgte, ist beeindruckend. Machu Picchu ist um 1450 n.Chr. gebaut worden, bemerkenswerte Ingenieursleistungen, die dieses hohe technische Niveau der gesamten Anlage vollbracht haben!

Wir laufen weiter zum Intiwatana, dem "Ort, an dem die Sonne angebunden ist", und besichtigen auch das Sonnenfeld und den Heiligen Felsen. Unsere Reiseleiterin kommt fast jede Woche hierher, um "ihren" Touristen Machu Picchu zu zeigen, und dementsprechend kennt sie sich auch perfekt aus und hat auf jede Frage eine ausführliche Antwort. Und wir fragen viel! Drei Stunden verbringen wir hier oben mit der Besichtigung, bis wir uns durch den Tempel des Kondors auf den Rückweg machen. Gefüllt mit Eindrücken bringt uns der Bus wieder hinunter nach Aquas Calientes, wo wir noch eine Kaffeepause einlegen, ein wenig durch den Ort laufen, auf dem Markt bummeln und uns dann wieder in unseren Aussichtszug setzten. Die Heimfahrt durchs Urubambatal ist in der untergehenden Sonne wieder ein Spektakel für die Augen. Der Machu Picchu als Highlight ist wirklich extrem beeindruckend und ein phantastischer Abschluss unserer Reise!

14. Tag: Cusco - Flug Lima - Abreise

Heute geht es nach Hause! Nach dem Frühstück lassen wir unser Gepäck im Hotel zurück und verbummeln den Vormittag im Städtchen. Letzte Souvenirs werden gekauft, ein letztes Mittagessen mit peruanischen Leckereien genossen, und dann geht es auf die Rückreise!

Cusco - Lima, Lima - Madrid, Madrid - Frankfurt. 30 Stunden später stehen wir mit unseren fast vollzähligen Koffern in Frankfurt und verabschieden uns. Ein Koffer wird als Sonderservice direkt aus Madrid nach Hause geliefert, drei Tage später zwar, aber was macht das schon, wenn man solch strahlende Erinnerungen im Gepäck hat!

Fazit der Reise:
Die Gruppengröße war optimal, da wir nur mit 11, bzw später mit 5 Leuten unterwegs waren. Unsere Reiseleitung war in drei von vier Fällen wirklich hervorragend, kompetent und freundlich! Bei manchen Reiseunternehmen behält man den Reiseführer durchgehend, das mag von Vorteil sein, es war für uns aber auch spannend, immer einen Guide zu haben, der dort auch lebt. Bei den Hotels war alles dabei. In der Reisebeschreibung wird zwar darauf hingewiesen, dass südamerikanische Hotelklassifizierungen nicht mit europäischen vergleichbar sind, das war auch sichtbar. Das Hotel in Lima hätte durchaus durch ein wertigeres ersetzt werden können, die anderen waren in Ordnung bis wirklich gut. Die Tourenplanung war für uns perfekt, wir haben genau die Sachen gesehen, die wir sehen wollten, und haben frei planbare Zeiten Dank flexibler und entgegenkommender Reiseleiterinnen auch immer perfekt ausnutzen können. Insgesamt waren wir vom Preis-Leistungsverhältnis her völlig zufrieden - und ich bin mit den Meeresschildkröten geschwommen!!!

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise - Quito
Flug nach Quito, Empfang durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung und Transfer zum Hotel.

2. Tag - Quito - Otavalo - Cotacachi - Quito (ca. 225 km)
Ihr heutiges Tagesziel ist der mittlerweile weltberühmte Kunsthandwerksmarkt von Otavalo. Ihr Weg dorthin führt Sie durch karge Busch- und Kakteenlandschaften hinein bis in das grüne Tal von Guayllabamba. Mit etwas Glück sehen Sie auf Ihrer Fahrt den schneebedeckten Gipfel des Vulkans Cayambe, dessen Gletscher direkt durch den Äquator läuft und somit den höchsten Punkt auf der äquatorialen Linie bildet. Außerdem passieren Sie den Lago San Pablo. Der See mit dem kolossalen Felsmassiv des Taita Imbabura im Hintergrund ist ein eindrucksvolles Fotomotiv! Lassen Sie Ihren Blick über die weiten Ufer schweifen. Angekommen in Otavalo besichtigen Sie den Plaza de los Ponchos. Hier sind Sie mitten im kunterbunten Verkaufsgeschehen! Genießen Sie das bunte Treiben des farbenprächtigen Marktes, auf dem die Einheimischen, in Trachten gekleideten Indigenas ihre handgefertigten Produkte verkaufen. Ihr nächstes Ziel ist Cotacachi. Unweit von Otavalo entfernt (ca. 13 km) liegt das kleine Städtchen, das für seine hochwertigen Lederwaren bekannt ist. Nehmen Sie sich die Zeit und bummeln Sie durch die schmalen Straßen von Laden zu Laden, bevor Sie Ihre Rückfahrt nach Quito antreten.

3. Tag - Quito
Heute lernen Sie die Stadt während einer Stadtbesichtigung kennen. Nur 22 km vom Äquator entfernt begrüßt Sie, von schneebedeckten Vulkanen umgeben, die Hauptstadt Ecuadors. Entdecken Sie bei einem Stadtrundgang die historische Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Tauchen Sie in die Geschichte der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt ein während Sie die Kirche La Compañia, den San Francisco-Platz sowie den Platz der Unabhängigkeit mit Regierungspalast sehen. Abhängig von der noch verfügbaren Zeit geht es einen Hügel hinauf, beispielsweise auf den Panecillo. Hier schweift Ihr Blick über die gesamte Stadt und die umliegenden malerischen Berge und Vulkane. Wie viele Vulkane können Sie erkennen? Auf Wunsch besichtigen Sie anschließend das Äquatordenkmal "Mitad del Mundo", die "Mitte der Welt" (vor Ort buchbar, ca. 31 US$ pro Person). An diesem besonderen Ort können Sie gleichzeitig auf der nördlichen und der südlichen Halbkugel stehen. Wussten Sie, dass das Wasser auf der Äquatorlinie senkrecht abläuft? Einen Meter weiter südlich, auf der Südhalbkugel, entsteht ein Strudel im Uhrzeigersinn, einen Meter weiter nördlich gegen den Uhrzeigersinn -unglaublich! Finden Sie heraus, was passiert, wenn Sie versuchen auf der Äquatorlinie zu balancieren!

4. Tag - Quito
Der Tag steht Ihnen zur freien Verfügung. Wie wäre es mit einem Ausflug zum Nationalpark Cotopaxi und zu einem traditionellen Indianermarkt (auf Wunsch, vor Ort buchbar, ca. 73 US$ pro Person)? Der Besuch des Cotopaxi Nationalparks, dessen Hauptattraktion der gleichnamige schneebedeckte Vulkan ist, ist ein Highlight. Der Cotopaxi ist einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde und ein wunderbares Fotomotiv! Bei einem gemeinsamen Spaziergang in einer Höhe von etwa 4.000 m lernen Sie die typische Vegetationsform Páramos kennen. Anschließend besichtigen Sie einen in der Gegend stattfindenden traditionellen Indianermarkt. Hier haben Sie ausreichend Zeit, um über den Platz zu schlendern und eine große Auswahl an exotischen Früchten und Gewürzen, typischen Werkzeugen und allerlei anderen handgefertigten Produkten der Einheimischen, die Sie in Ihren bunten Trachten begrüßen, zu sehen. Vielleicht finden Sie hier eine Kleinigkeit als Souvenir?

5. Tag - Quito - Flug Baltra - Santa Cruz
Ein weiteres Highlight steht heute auf dem Programm - Ihre Reise führt Sie nun auf die Galapagos-Inseln, wo Sie die Evolution in ihrer reinsten Ursprünglichkeit erleben können. Per Flugzeug erreichen Sie die kleine Insel Baltra, von wo aus Sie mit dem Bus zunächst zum Kanal Itabaca gebracht werden. Hier setzen Sie mit einer kleinen Personenfähre über zur Insel Santa Cruz. Nach der Insel Isabela beherbergt sie die größte Population von Riesenschildkröten. Gemeinsam mit Ihrer Kleingruppe besuchen Sie die Charles Darwin Station in der Hafenstadt Puerto Ayora. Überzeugen Sie sich davon, wie die Erhaltung des natürlichen Gleichgewichts auf den Inseln geleitet wird. Finden Sie nicht auch, dass die Galapagos-Schildkröten wirklich riesig sind? Wissenschaftler aus aller Welt forschen in der Station, um das lebendige Museum der Evolutionsgeschichte zu schützen.

6. Tag - Santa Cruz
Heute besuchen Sie das Hochland von Santa Cruz, das bekannt ist für seine sich weit erstreckenden Lavatunnel und saftig grünen Wälder. Zwischen Farnen und meterhohen Miconiabüschen lassen sich auch verschiedene Vogelarten und die Galapagos-Riesenschildkröten in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Seien Sie wachsam! Im Anschluss wandern Sie zur Tortuga Bay (Länge ca. 5 km, Schwierigkeitsgrad: leicht). Am weißen Sandstrand können Sie die vielen Eindrücke des Tages auf sich wirken und gemeinsam mit Ihren Mitreisenden Revue passieren lassen. Oder wollen Sie einfach nur relaxen und den Surfern beim Wellenreiten zuschauen?

7. Tag - Santa Cruz - Bootsausflug nach Floreana - Santa Cruz
Vom Frühstück gestärkt brechen Sie auf, um per Schnellboot zur Insel Floreana (Fahrzeit ca. 2 Stunden) zu fahren, die zu den ältesten Inseln des Archipels zählt. Nach Ihrer Ankunft führt Sie Ihr Weg in das Hochland, von wo aus Ihre Wanderung zu einem Schildkrötengehege beginnt (Dauer 2 Stunden, Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittelschwer). Genießen Sie die üppige und saftig grüne Flora, die Sie umgibt. Auch sehen Sie die einzige Süßwasserquelle der Insel und eine einstige Piratenhöhle. Wie spannend. Bei klarer Sicht überschauen Sie von hier aus die gesamte Insel. Ein einmaliger Ausblick. Nach dem Mittagessen brechen Sie zur Lobería-Halbinsel auf, wo Sie eine große Seelöwenkolonie erwartet, die an den Stränden in aller Ruhe das Leben genießt.

8. Tag - Ganztagsausflug zu einer unbewohnten Insel (auf Wunsch)
Der heutige Tag steht Ihnen zur freien Verfügung. Bei Buchung des Ganztagesausfluges fahren Sie per Boot zu einer unbewohnten Insel der Galapagos. Freuen Sie sich auf eine interessante Entdeckungstour, beispielsweise auf eine der folgenden idyllischen Inseln: Seymour Nord, Plazas, Bartholomé oder Santa Fe. Welche seltenen Vogel- und Reptilienarten werden Sie wohl entdecken?

9. Tag - Santa Cruz - Baltra - Flug über Quito nach Lima
Transfer von der Insel Santa Cruz nach Baltra und Flug nach Quito. Weiterflug nach Lima in Peru und Transfer zu Ihrem Hotel.

10. Tag - Lima
Freuen Sie sich heute auf eine halbtägige Stadtrundfahrt im alten und neuen Lima. Das historische Stadtzentrum lockt Sie unter anderem mit der Plaza de Armas, dem ehrwürdigen Regierungspalast, dem Rathaus, dem erzbischöflichen Palais und der Kathedrale. Ehrfürchtig bestaunen Sie das San Francisco Kloster von innen. Wussten Sie, dass das Kloster auf einem Netzwerk aus Tunneln und Katakomben gebaut und als letzte Ruhestätte genutzt wurde? Die Kontraste der Stadt erreichen Sie im neuen Lima, in dem Sie beispielsweise durch die modernen Wohnviertel San Isidro und Miraflores mit Ihren Parks schlendern. Alte Olivenbäume ragen zwischen großen Einkaufszentren empor. Direkt am Pazifik genießen Sie im kunstvoll gestalteten "Liebespark" den Ausblick über die Klippen von Miraflores. Der Nachmittag ist frei.

11. Tag - Lima - Flug nach Cusco
Am frühen Morgen werden Sie zum Flughafen gebracht. Flug nach Cusco und Transfer zu Ihrem Hotel. Gegen Nachmittag sammeln Sie auf einer Stadtrundfahrt erste Eindrücke von Cusco. Während Sie sich im Mittelpunkt des Inkareiches befinden, der Plaza de Armas, streift Ihr Blick auf die Kathedrale, die auf den Ruinen des Inka-Palastes gebaut wurde. In der im Kolonialstil gehaltenen UNESCO Altstadt befindet sich auch der Sonnentempel der Inka, Korikancha.

12. Tag - Cusco - Ausflug Heiliges Tal (auf Wunsch) - Cusco (ca. 100 km)
Ein geheimnisvoller Name verbirgt sich hinter dem Urubamba Tal, dem "Heiligen Tal". Erfahren Sie auf Wunsch (vor Ort buchbar, ca. 111 US$ pro Person) auf einer Ganztagestour, was diese Region so besonders macht. Sie starten mit der alten Inkastadt Chinchero, die ca. 30 km von Cusco entfernt liegt. Ihr Blick fällt auf die Lehmziegelkirche und den schneebedeckten Hausberg Chicon. Wandeln Sie in der Stadt über den farbenprächtigen Markt. Finden Sie ein schönes Mitbringsel für die Lieben zu Hause? Anschließend führt Sie Ihre Reise weiter nach Ollantaytambo. Die gewaltigen Festungsbauten der Inka ragen am Hang gelegen empor. Wussten Sie, dass diese eine der wenigen Plätze war, an denen die Spanier während der Eroberung Perus eine große Schlacht verloren haben? Unterhalb der Ruinen breitet sich die Stadt Ollantaytambo aus, die auf den Grundmauern von Inkabauten errichtet wurde. Die Terrassenanlagen führen an Ihrer Spitze zum Tempelbezirk. Als Abschluss Ihres Ausfluges besuchen Sie Awanakancha, ein soziales Gemeinschaftsprojekt. Hier werden Ihnen von einheimischen Familien die Techniken der Wollverarbeitung, von der Weberei über die Färberei bis zur Produktion, anschaulich erklärt. Hier haben Sie auch die Möglichkeit, die Unterschiede der hier vorkommenden vier verschiedenen Kamelarten kennenzulernen. Gegen Abend Rückfahrt in Ihr Hotel nach Cusco.

13. Tag - Cusco - Machu Picchu - Cusco (ca. 225 km)
Eines der neuen 7 Weltwunder erwartet Sie heute: Machu Picchu. Mit dem Bus erreichen Sie die Bahnstation und steigen dort in den Zug nach Aguas Calientes. Dieser Ort hat seinen Namen den heißen Quellen zu verdanken. Lassen Sie während der Fahrt Ihren Blick über das malerische Flusstal des Urubamba, einem Nebenfluss des Amazonas, mit den Anden im Hintergrund schweifen. Sie werden mit Shuttle Bussen hinauf zu der Ruinenstätte gebracht und erleben die berühmteste und spektakulärste Inka-Stätte Südamerikas ausführlich. Was denken Sie, war der Ort während des Inkareiches ein Zufluchtsort oder eine Forschungs- und Ausbildungsstätte? Im Anschluss fahren Sie zurück nach Cusco und werden in Ihr Hotel gebracht.

14. Tag - Cusco - Flug Lima - Abreise
Check-out und Transfer zum Flughafen Cusco, um nach Lima zu fliegen. Von dort aus Abreise und Rückflug nach Deutschland.

15. Tag - Ankunft in Deutschland