Dezember 2016

Starten Sie mit unserer Mitarbeiterin Jana auf eine Flusskreuzfahrt in Südostasien. Unter anderem geht es zu interessantesten Orten wie Pnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, oder dem geschäftigen Mekong Delta, bis das Schiff in der Hauptdtadt Vietnams, Ho-Chi-Minh-Stadt, ankommt.

Ihr Chronist

Liebe Leser,

mein Name ist Jana und ich bin bei Berge & Meer für unsere Flussreisen verantwortlich.

Ich fliege nach Asien, um einen der längsten und exotischsten Flüsse unserer Welt für Sie zu entdecken, den Mekong. Auf unserem Schiff, der Mekong Prestige II, mache ich mich auf den Weg durch Kambodscha und Vietnam, um das Leben entlang des Flusses mit eigenen Augen zu sehen und meine Erfahrungen mit Ihnen teilen zu können.

Ich lade Sie herzlich ein, mich auf dieser Reise zu begleiten.

Viel Spaß beim Lesen und liebe Grüße,
Jana

1. Tag: Anreise nach Bangkok

Gestern Vormittag Deutscher Zeit startete ich meine Reise von Frankfurt aus mit Etihad. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Abu Dhabi landete ich dann um 6.50 Uhr Thailändischer Zeit in Bangkok. Hier erwartete mich auch schon mein Reiseleiter für die nächsten beiden Tage: Sunchai.

Nun ging es zum Hotel einmal quer durch die Stadt. Mein erster Eindruck: Viele verschiedene Hochhäuser in allen erdenklichen Formen und Farben. Auch Klischees bewahrheiteten sich sofort auf der ersten Fahrt ins Hotel: Unzählige Motorräder und Tempelanlagen.

Nach dem reibungslosen Check-In im Hotel Ramada Plaza Menam Riverside (Hier sind im Normalfall alle unsere Mekong-Gäste untergebracht) und einem kurzen Aufenthalt hier zum Frisch machen ging es auch direkt los. Zum Glück konnte ich im Flieger ein paar Stunden schlafen.

Mit unserem Fahrer Prasit starteten Sunchai und ich die Stadtrundfahrt. Erster Halt war die goldene Buddha Statue. Eine riesige Buddha Figur aus reinem Gold gegossen, beeindruckend! Bereits hier bekam ich ein gutes Bild vom buddhistischen Glauben. Viele Händler warteten vor der Tempelanlage um Opfergaben zu verkaufen, die Gläubige dann im Tempel opfern konnten. Auch fröhlich klingende Gebetsmusik dröhnte aus dem Tempel und einige Buddhisten ließen sich von den Touristen nicht ablenken und beteten die goldene Buddha Statue an.

Weiter ging es zur nächsten Tempelanlage, der Wat Pho Tempel ist der größte Bangkoks. Neben bunt verzierten und teilweise riesigen Chedis, findet man hier auch die Kunst der Thai Massage und Medizin als Wandmalerei. Der Höhepunkt der Anlage wartete jedoch in der Tempelhalle. Einer der wohl bekanntesten Buddha Statuen ist hier beherbergt: der 46 Meter lange und 15 Meter hohe goldene liegende Buddha. Als ich davor stand kam ich mir nur winzig vor. Dieses Bild werde ich so schnell nicht mehr vergessen.

Zum Abschluss der Stadtrundfahrt durfte der alte Königspalast nicht fehlen. Die Trauer um den gerade verstorbenen 9. König Thailands, Bhumibol Adulyadej, ist hier überall zu sehen und zu spüren. 1.000 in schwarz gekleidete Thailänder warten hier teilweise Stunden, um zum Leichnam des Königs zu kommen und ihm die letzte Ehre zu erweisen und zu Danken. Vor dem Königspalast haben etliche Organisationen Zelte aufgestellt, um den wartenden Thailändern Essen und Trinken zu spenden und ihnen einen Ort zum Warten zu bieten. Auch Thailänder aus Bergdörfern waren hier an ihrer traditionellen Kleidung zu erkennen. Sunchai erklärte mir dann, dass die Thailänder wirklich aus dem ganzen Land hierher pilgerten, da der König sehr beliebt war und immer noch ist.

Der Höhepunkt des Palastes selbst war der Smaragd-Buddha. Im Vergleich zu den beiden anderen Statuen zuvor zwar eher klein, aber die wichtigste Statue des Landes. Die Stadtrundfahrt war hiermit beendet und Sunchai und Prasit brachten mich zurück zum Hotel. Nachdem ich mich hier kurz ausgeruht hatte packte mich die Neugier und ich machte mich auf den Weg.

Das Hotel liegt direkt am Chaoprya River, dem Hauptfluss Bangkoks und hat ein eigenes Pier. Von hier kann man ganz bequem per Shuttle-Boot in die Stadt fahren. Ich unternahm allerdings erstmal eine Kanalfahrt von hier aus. Per traditioneller Reisbarge (heutzutage modernisiert mit Motor) fuhr ich über den Chaopraya River in die verschiedenen Kanäle Bangkoks. Neben dem Wat Arun, einem weiterer imposanter Tempel, konnte man hier vor allem das Leben der Einwohner Bangkoks beobachten. Teilweise auf Stegen gebaute Häuser, Angler an vielen Ecken und Menschen die per Boot ihre Ware verkaufen, konnte ich hier sehen. Auch riesige Warane habe ich glücklicherweise gesichtet. Da es zum Ende der Kanalfahrt schon dämmerte, durfte ich Bangkok bei Nacht vom Boot aus sehen, ein wunderschöner Blick!

Abends lief ich dann noch etwas über die Märkte in der Nähe des Hotels, um einen ersten Eindruck von Bangkoks Nachtleben zu bekommen. Jetzt liege ich müde in meinem Bett und der Jet Lag lässt grüßen. Morgen früh kommen mich Sunchai und Prasit um 8 Uhr abholen, also gute Nacht!

2. Tag: Ausflug nach Ayutthaya

Der Start in den Tag fiel mir heute bei einem wirklich vielfältigen Frühstück leicht. Auf der Terrasse des Hotels kann man das internationale und nationale Buffet mit Flussblick genießen.

Dann ging es los nach Ayutthaya, die frühere Hauptstadt Thailands (1351-1767). Heute, aufgrund der zahlreichen Tempelruinen, UNESCO Weltkulturerbe. Die Altstadt wurde während des Siamesisch-Birmanischen Krieges 1767 vollständig zerstört, weswegen die Hauptstadt damals nach Thonburi verlegt wurde. Wir begannen hier mit der Besichtigung der Wat Phra Sri Sanpet Tempelanlage. Leider wird die Buddha-Halle mit der Viharn Phra Mongkol Bobitr Statue momentan renoviert, weswegen wir diese nicht angucken konnten.

Die riesige Tempelanlage mit den zahlreichen Ruinen und der angrenzende ehemalige Königspalast, bei dem heute nur noch Fundamente zu sehen sind, lassen nur erahnen, wie groß die Anlage gewesen sein muss. Lediglich drei Chedis wurden hier vor einigen Jahren wieder aufgebaut.

Weiter ging es zur Wat Mahathat Tempelanlage, auch eine große Ruinenstätte. Hier fielen mir vor allem die vielen, kopflosen Buddha-Statuen auf. Sunchai erklärte mir dann, dass nach der Zerstörung der Tempel viele Händler die Statuen köpften und die Köpfe dann als Antiquitäten weiterverkauften. Eine kopflose Statue viel allerdings besonders auf, denn hier fehlte der Kopf nicht, er war in die Wurzeln eines nahestehenden Baumes eingewachsen.

Nach einem stärkenden Mittagessen ging es dann wieder zurück nach Bangkok. Hier nutze ich dann noch die Zeit und erkundete das Hauptzentrum der Stadt, Siam. Hier fühlte es sich für mich das erste Mal nach Hauptstadt an. Thailand ist das wohlhabendste Land in Südostasien und das bekommt man hier zu spüren. Ein modernes Einkaufszentrum nach dem anderen. Verstopfte Straßen und Straßen, die wie eine Art zweiter Stock über den Straßen gebaut wurden. Eine Metro, „Skytrain“ genannt, die über die Stadt hinweg fährt und sogar die Fußgängerzone ist zweistöckig. Einfach imposant.

Auch Weihnachtsdekoration gibt es hier momentan überall zu entdecken, obwohl die Buddhisten (das Land besteht zu 95% aus Buddhisten) ja eigentlich gar kein Weihnachten feiern. Irgendwie eigenartig! Per Motorrad Taxi bin ich dann bangend um mein Leben zum Lumphini Park gefahren. Hier schien es, als würde das der Tag hier gerade erst beginnen. Jogger um Jogger, ein Konzert des Symphonie Orchesters von Bangkok und eine Art öffentlicher Sportkurs, an dem weit über 100 Leute teilnahmen hauchten dem Park Leben ein. Hier kam ich aus dem Foto schießen und Video drehen gar nicht mehr raus. Auch die Seen vor den imposanten Hochhäusern Bangkoks geben hier ein einmaliges Bild ab.

Gegen späteren Abend konnte ich es mir auch nicht nehmen lassen zur Khaosan Road und zur Silom Road per Tuk Tuk zu fahren. Hier spielt sich das hauptsächliche Nachtleben Bangkoks ab. Die Macher von Hangover nahmen wohl diese beiden Straßen als Inspiration. Viele Bars, Clubs, Restaurants, Massageangebote und Marktstände reihen sich hier vor hell leuchtenden Reklamen aneinander. Von Werbetreibenden Thailändern mal ganz abgesehen. Die „One Night in Bangkok“ könnte man hier sicher gut verleben.

Nun liege ich wieder in meinem gemütlichen Hotelbett und bin gespannt was der morgige Tag bringt. Gute Nacht und bis morgen.

3. Tag: Fahrt nach Kanchanaburi und Einschiffung auf die RV River Kwai

Heute musste ich mich bereits früh am Morgen von Bangkok verabschieden. Zurückblickend kann ich sagen, dass mich Bangkok in dieser kurzen Zeit absolut überzeugt und auch ein wenig überrascht hat. Eine wirklich tolle und interessante Stadt, zu der ich immer wieder zurückkehren würde.

In der Hotellobby traf ich dann auf Sabine, eine Mitarbeiterin unserer Partneragentur vor Ort. Sie sollte mich während der nächsten beiden Tage begleiten. Diese würden wir ich auf dem historischen Fluss River Kwai verbringen. Auf unsere neue Reise hierzu dürfen Sie sich freuen. Ich empfehle hierzu unseren Fluss-Flyer, der ab Januar verfügbar sein wird.

Unsere Reiseleiterin Pia holte uns direkt am Hotel ab. Im Bus trafen wir auf den Rest der Gruppe für die Kreuzfahrt. Die Einschiffung auf das Schiff fand bei Kanchanaburi statt. Da es dorthin noch ca. 3 Stunden Fahrt sind hielten wir unterwegs für einige Besichtigungen. Der erste Halt war der Pathom Chedi, der höchste Chedi in Südostasien. Das Besondere daran ist, dass sich in dem Chedi ein weiterer, kleinerer Chedi befindet, der von dem großen Chedi ummantelt wird. Hier unternahmen wir einen kleinen Rundgang, während uns Pia weitere Informationen zum Chedi und zur Mönchgemeinde gab.

Der nächste Halt war der Wat Tham Khao Noi, ein Tempel der sich von anderen Tempeln in Thailand direkt auf den ersten Blick unterschied, denn er ist im chinesischen Stil erbaut wurden. Hier ertappten wir einige Mönche und angehende Mönche (Kinder) beim etwas vorgezogenen Frühjahrsputz. Ein lustiges und ungewöhnliches Bild wie die Mönche in ihrem Gewand die Tempelhalle putzten. Eine weitere Besonderheit des Tempels, abgesehen von dem chinesischen Stil, ist die Anlage selbst. Hoch auf einem Berg gelegen und nur über viele Treppenstufen oder eine kleine Bergbahn zu erreichen, hat man von oben einen wunderschönen Ausblick über Reisfelder und den Fluss.

Der letzte Halt vor der Einschiffung war das JEATH Kriegsmuseum. Hier bekommt man die Geschichte Thailands während dem 2. Weltkrieg auf anschauliche Weise näher gebracht. Außerdem hat man von hier einen wunderschönen Blick auf den River Kwais. Danach war es soweit, wir durften die RV River Kwai beziehen und bekamen ein leckeres Mittagessen serviert. Der Nachmittag war sehr relaxed. Auf dem Oberdeck konnten wir in den Liegestühlen und auf den Sofas entspannen und einen leckeren Kaffee oder Tee genießen. Eine gute Gelegenheit diesen Bericht zu verfassen. Gleich gibt es Abendessen und danach werden wir sicher noch in gemütlicher Runde mit der Gruppe zusammen sitzen.

Bis morgen!

4. Tag: Fahrt auf dem River Kwai mit Ausflug und Flug nach Siem Reap

Nach einer sehr angenehmen Nacht in einer kleinen, aber sehr chic eingerichteten und gemütlichen Kabine, begann der Tag mit einem leckeren und ausgewogenen Frühstück. Anschließend fuhren wir mit einem kleineren Boot an Land um in einen Vormittag voller Ausflüge mit unserer Reiseleiterin Pia zu starten.

Zunächst stand ein Elefanten Camp auf dem Programm. Hier konnten wir viele Elefanten beim Baden und bei ihrem alltäglichen Leben beobachten und sie sogar auch selbst füttern. Für mich war dies ein ganz besonderes Highlight, da ich einem Elefanten vorher noch nie so nahe gekommen war. Pia erzählte uns währenddessen über die Verbundenheit zwischen den Thailändern und den Elefanten, diese haben einen ganz besonderen Standpunkt in der Gesellschaft und sind nicht einfach nur als normale Tiere anzusehen. Sehr spannend!

Danach besuchten wir eine örtliche Grundschule, wo wir die Kinder beim Lernen und in der Kantine besuchen konnten. Zunächst ein seltsames Gefühl, wenn ich mir vorstelle, wie es damals zu meiner Schulzeit gewesen wäre, wenn fremde Leute einfach in die Schule gekommen wären. Allerdings schienen die Kinder und Lehrer sehr erfreut darüber und Pia erzählte uns etwas Allgemeines über das Schulsystem.

Ein Tempel durfte auch heute natürlich nicht fehlen. Bei einem Rundgang durch den Muang Sing Historical Park lernten wir einiges über die Ähnlichkeiten des Hinduismus und Buddhismus und auch über das Khmer Reich. Die Tempelruinen, die hier zu sehen sind, waren einmal ein hinduistischer Tempel und wurden irgendwann zu einem buddhistischen Tempel umgebaut. Auch eine kleine Schlange schien sich hier sehr wohl zu fühlen und zeigte sich kurz.

Zum Abschluss des Ausflug-Vormittags stand dann noch etwas Historisches auf dem Programm. Wir fuhren mit dem Zug auf der Eisenbahnstrecke, über die wir gestern im JEATH Kriegsmuseum schon viel erfahren durften. Diese Eisenbahnstrecke wurde von im Krieg gefangen genommenen Thailändern erbaut und leider starben auch viele während des Baus. Das besondere an der Strecke, sie ist in einen Fels integriert und liegt teilweise nur auf Stelzen.

Nach der Ankunft mussten Sabine und ich uns leider vom Rest der wirklich sehr netten Gruppe verabschieden, da wir aus Zeitgründen leider nicht die gesamte River Kwai-Kreuzfahrt machen konnten. Für uns ging es in ca. 3 Stunden wieder zurück nach Bangkok, wo ich mich am Flughafen auch leider schon von Sabine verabschieden musste.

Momentan ist es Abend und ich sitze ich am Flughafen und warte auf meinen Flug nach Siem Reap. Morgen steht ein Highlight der Reise auf meinem Programm: Angkor Wat.

Ich werde berichten, bis dann!

5. Tag: Besichtigung von Angkor.

Gestern Abend zu der Ankunft in Siem Reap (Kambodscha) sei noch gesagt, dass mich mein Reiseleiter für heute, Mám, sehr nett empfangen hat. Auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel traute ich meinen Augen kaum. Hier übertraf ein Hotel das nächste mit Weihnachts-Dekoration und Lichterketten. Ich denke, hier könnten selbst die Deutschen Hotels kaum mithalten. Sogar in meinem Hotel, dem Angkor Holiday Hotel, begrüßte mich das Personal mit Weihnachtsmütze auf dem Kopf. Irgendwie seltsam, aber lustig.

Heute Morgen, nach einem leckeren Frühstück, traf ich mich mit Mám in der Lobby des Hotels. Mit einem Fahrer machten wir uns auf, um Angkor zu erkunden. Eine kurze Zusammenfassung vorweg: Man konnte den Tag auch als Tempel-Marathon bei gefühlten 40°C (In Wirklichkeit waren es 34°C) beschreiben, bei dem wir zahlreiche interessante und einzigartige Tempel auf schmalen und steilen Treppenstufen rauf und runter stiegen. Verdammt anstrengend, aber absolut lohnenswert! Alle besichtigten Tempel jetzt hier aufzuzählen wäre zu viel, deswegen nur die Wichtigsten.

Direkt zu Anfang begrüßte uns der Angkor Wat, die Hauptattraktion der Gegend und gleichzeitig Nationalsymbol Kambodschas. Über Massen an Touristen und alles was dazu gehört muss man, denke ich, nicht reden. Wie bei jeder berühmten Sehenswürdigkeit dieser Welt, fällt es auch hier verdammt schwer ein Foto zu machen, auf dem keine fremden Menschen zu sehen sind. Das hat aber meistens einen guten Grund. Es ist wirklich erstaunlich wie gut dieser hinduistische Tempelkomplex aus dem 12./13. Jahrhundert erhalten ist. Er wurde damals dem Hindu Gott Vishnu, „Der Erhalter“, gewidmet. Generell kann man in der gesamten Anlage und bei allen Tempeln sehr gut den Konflikt zwischen Hinduismus und Buddhismus sehen, z. B. an heraus gemeißelten Buddha Verzierungen.

Als nächstes folgte der Angkor Thom, ein buddhistischer Tempel, mit dem eindrucksvollen Tempel Bayon. Das besondere hieran sind die vielzähligen massiven Stein-Gesichter, die die Türme des Tempels zieren. Jedes sieht dabei anders aus.

Nach einem leckeren Kambodschanischen Mittagessen ging es dann weiter Ta Prohm Tempel. Dieser war früher eine Klosterschule. Heute zeichnet er sich durch die zahlreichen riesigen Bäume aus, die mit Ihren massiven Wurzeln den Tempel zerstörten. Hier wurde auch der Film Lara Croft: Tomb Raider gedreht. Ein sagenhaftes Bild, wie sich die Wurzeln um die einzelnen Tempelbauten schlängeln. Gegen Nachmittag ging es dann zurück zum Hotel, wo ich mich von Mám verabschieden musste. Ich entschied mich etwas auf dem Hotelzimmer zu bleiben, da es draußen mittlerweile unerträglich schwül war.

Gegen Abend machte ich mich dann nochmal auf den Weg, um das Zentrum Siem Reaps zu erkunden. Man merkt sofort, dass diese Stadt nur auf den Tourismus ausgelegt ist. Fünfmal in einer Minute gefragt zu werden, ob man ein Tuk Tuk braucht oder etwas kaufen möchte, ist eher noch untertrieben. Trotzdem macht es Spaß, durch die mit Reklametafeln hell erleuchteten Straßen zu laufen und das Treiben zu beobachten. Was das Nachtleben für Touristen angeht, könnte Siem Reap sicher mit Bangkok mithalten. Ein Pub nach dem anderen, Restaurants neben Massagetempeln. Laut dröhnende Partymusik und auch hier wieder sehr geschäftstüchtige Kambodschaner.

Ein Angebot hat dann aber tatsächlich doch mein Interesse geweckt: An den Füßen knabbernde Fische. Dies soll angeblich gut für die Füße sein. Mutig hielt ich die Füße ins Becken und was sich erst sehr seltsam anfühlte wurde nach einiger Zeit wirklich angenehm. Nach einer guten halben Stunde ergab ich mich dann dem kitzligen Gefühl und zog die Füße wieder aus dem „Aquarium“ heraus. Sie fühlten sich tatsächlich weicher an. Nachdem ich hier in einem Restaurant noch eine Kleinigkeit aß, erlöste ich anschließend einen der geschäftstüchtigen Tuk Tuk-Fahrer und beantwortete seine Frage nach einer Fahrt zu seiner Überraschung mit „Ja“.

Nun liege ich im Hotelzimmer und bin schon sehr gespannt auf morgen. Denn morgen geht es zum Hauptteil meiner Reise, dem Mekong. Bis morgen.

6. Tag: Fahrt nach Pnom Penh und Einschiffung auf die Mekong Prestige II

Am heutigen Tag ist eigentlich nicht so viel passiert. Heute Morgen traf ich in der Lobby auf zwei verschiedene Berge & Meer-Gruppen, die mit mir die nächsten 8 Tage auf der Mekong Prestige II verbringen würden.

Am Vormittag wurden wir von der Reederei direkt am Hotel abgeholt und unser Reiseleiter für den Kambodschanischen Teil der Mekong-Kreuzfahrt, Hak, hieß uns herzlich Willkommen. Das praktische an der ganzen Sache war, dass wir direkt in der Hotellobby schon für die Mekong Prestige II einchecken konnten. So sahen wir unser Gepäck erst auf den Kabinen wieder, sehr komfortabel.

Anschließend machten wir uns dann mit dem Reisebus auf den Weg zum Tonlé Sap See. Hier fuhren wir noch einmal durch Siem Reap und kamen etwas außerhalb auch an vielen Stelzenhäusern vorbei. Diese ließen vermuten, wie sich das Leben außerhalb der Stadt abspielt. Angekommen am See, stiegen wir auf ein Schnellboot um. Da der See Niedrigwasser hat, konnten wir diesen nicht mit der Mekong Prestige II überqueren. Wir hatten allerdings Glück, dass das Wasser noch hoch genug war, um mit dem Schnellboot zu fahren. In der Trockenzeit können nicht einmal diese fahren und man muss mit dem Bus um den See herum fahren.

Nachdem die ganze Gruppe im Boot war und auch die englischsprachigen Gäste angekommen waren, war die ganze Gruppe für die Kreuzfahrt komplett und es konnte losgehen. Drei Stunden im Schnellboot standen uns bevor. Zunächst fuhren wir durch eine schwimmende Stadt, ein unglaubliches Bild. Hak erzählte uns, dass viele Vietnamesen hier wohnen würden. Häuser auf Reifen und Kanistern schwammen am Rand des zunächst schmalen Sees und schaukelten durch die Wellen unseres Schnellbootes. Die Menschen lagen vor ihren Häusern in Hängematten und sogar Hühnerställe schwammen hier herum. Ein größeres Schiff mit Buddhistischer Dekoration stach mir sofort ins Auge, auch Megafone waren hier angebracht. Dies war wohl der Buddhistische Tempel der Menschen. Wirklich unglaublich!

Umso weiter wir auf den See herausfuhren, umso weniger Land sah man noch. Irgendwann fühlte man sich wie auf Hochsee. Der Tonlé Sap See ist der größte in Südostasien und einer der größten der Welt. Als wir dann schlussendlich bei unserem Schiff ankamen begrüßte uns die Crew inklusive der Cruise Direktorin Gaby freundlich mit ein paar einweisenden Worten und einem Willkommens Cocktail. Danach konnten wir auf die Kabinen, wo unser Gepäck schon auf uns wartete.

Nachdem alles ausgepackt war, bot sich auf dem Sonnendeck ein unglaublich schönes Bild, der Sonnenuntergang. Diese malerische und romantische Atmosphäre kann man gar nicht in Worten wiedergeben. Vor einem leckeren Abendessen in Menü-Form gab uns Gaby noch einige Informationen zum nächsten Tag.

Nun sitze ich in der Schiffsbar und schreibe den Bericht und gehe gleich ins Bett. Bis morgen.

7. Tag : Flusskreuzfahrt

Nach einem wirklich leckeren Frühstück heute Morgen starteten wir mit einem Ausflug in den Tag. Wir stiegen auf kleinere Boote um und steuerten dann unser Ziel, Kampong Chhnang, an. Doch zunächst fuhren wir mit dem Boot erneut durch ein schwimmendes Dorf, was von Kampong Chhnang angesiedelt ist.

Auch hier wieder unvorstellbar: Geschäfte, eine Schule und Wohnhäuser als Dorf schwimmend auf dem Wasser. Hak erklärte uns, dass das Dorf zu 95 % aus Vietnamesen bestand, die zum Fischen hierher kamen. Der Tonlé Sap See und Tonlé Sap Fluss, der bei Phnom Penh in den Mekong mündet, ist einer der fischreichsten Seen der Welt, weswegen die Gegenden so beliebt bei Vietnamesischen Fischern seien.

Anschließend legten wir in Kampong Chhnang an. "Kampong" bedeutet auf Kambodschanisch "Anlegestelle", weswegen viele Ortsnamen von am Wasser gelegenen Orten mit diesem Wort anfangen. Das zweite Wort des Ortsnamens gibt den Hauptberuf der Bewohner wieder, in diesem Fall "Chhnang" = "Töpfer". Zu meiner Begeisterung erklärte mir Hak, dass die Handwerkskammer meiner Heimatstadt, Koblenz, bis vor fünf Jahren eine Kooperation mit diesem Ort hatte und ihn aufgrund des Töpfer-Handwerks förderte. Auch Koblenz ist für dieses Handwerk bekannt. Wir machten hier einen kleinen Spaziergang über den Markt. Hak zeigte uns dabei landesübliche Lebensmittel und erklärte etwas über den Alltag der Kambodschanischen Bewohner.

Anschließend ging es für ein leckeres Mittagessen und um sich ein wenig von der Hitze zu erholen wieder zurück auf die Mekong Prestige II. Das Schiff bietet ein großes Sonnendeck mit kleinem Pool und zahlreichen Liegestühlen. Außerdem auch eine gemütliche Lobby, wo man das ein oder andere Mal Vorträgen der Reiseleiter über ihr Land folgen kann. Hier wird einem also nie langweilig.

Am Nachmittag ging es dann zum zweiten Ausflug für den heutigen Tag. Wir legten in Wat Kampong Leu an und wurden in zahlreichen Ochsenkarren von Einheimischen zum örtlichen Tempel gefahren, wirklich abenteuerlich! Den Tempel besichtigten wir kurz mit seinen Wandmalereien. Danach ging es per Reisebus weiter nach Oudong. Diese Stadt war einmal die Hauptstadt Kambodschas (17. - 19. Jahrhundert). Wir erhielten hier heute eine Segnung durch Mönche. Diese sagen zuerst religiöse Lieder und übergossen uns dann mit Wasser und Blumen. Dies war wirklich eine einmalige und spirituelle Erfahrung.

Wieder zurück auf dem Schiff entspannten wir und genossen erneut den malerischen Sonnenuntergang. Nach dem Informationstreffen, an dem uns Gaby wieder alles Wichtige für den nächsten Tag mitteilte, fuhren wir an der Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh, vorbei. Ein buntes Lichtermeer, moderne Hochhäuser und laute Musik von Booten ließen sich entspannt vom Schiff aus sehen und hören. Die Stadt steht morgen auf dem Programm, bis dann!

8. Tag: Flusskreuzfahrt

Frohe Weihnachten! Merry Christmas! Feliz Navidad! Ich wünsche Ihnen zunächst einmal besinnliche Festtage und dass Sie den heutigen Heiligen Abend im Kreise Ihrer Liebsten verbringen.

Für uns ging es am heutigen Morgen zunächst einmal auf die Seidenweber-Insel, Oknha Tey. Mit Tuk Tuks wurden wir vom Schiff abgeholt und besuchten hier eine Grundschule. Der Direktor erklärte (Hak übersetzte), wie sich das Leben in der Grundschule abspielt, welche Fächer man hier unterrichtet und wie es mit Fremdsprachenunterricht an dieser Schule aussieht. Das größte Problem sei immer noch, dass viele Eltern ihre Kinder nicht zur Schule schicken möchten, da sie diese eher als Arbeitskräfte zu Hause brauchten. Leider! Danach besuchten wir eine 6. Klasse, die uns etwas vorsang und uns ihr Englisch demonstrierte.

Anschließend ging es per Tuk Tuk weiter zu einer Seidenfarm. Hier brachte uns Hak die Herstellung von der Raupenzucht bis zur Seide näher. Die einzelnen Schritte, also Raupeneier, Raupen, Kokon, Fäden und Weberei, konnte man hier wirklich anschaulich betrachten. Danach schauten wir uns eigenständig auf dem Gelände um, denn hier gab es noch mehrere Tiere, wie beispielsweise Affen zu entdecken. Dann ging es mit dem Tuk Tuk wieder zurück zum Schiff.

Auf dem Schiff wieder angekommen, hielt Hak für alle interessierten in der Lobby einen wirklich interessanten Vortrag über die Kambodschanische Geschichte. Die dunkle Vergangenheit eines Landes von einem Kambodschaner zu erfahren, der alles selbst miterlebt hat, war wirklich informativ. Hierüber werde ich mir in Deutschland sicher auch noch ein Buch kaufen.

Nach dem Mittagessen, welches übrigens immer in einer Kombination aus Buffet und Menü serviert wird, legte das Schiff dann in Pnom Penh an und wir konnten die freie Zeit in Kambodschas Hauptstadt verbringen wie wir wollten. Ich nutze die Gelegenheit und mietete mir mit zwei anderen Mitreisenden ein Tuk Tuk für eine kleine Stadterkundung. Da der Königspalast und das Nationalmuseum morgen Vormittag Teil der Stadtrundfahrt sein sollten, ließen wir diese Punkte weg.

Zunächst fuhren wir zum Freiheitsdenkmal, welches in Gedanken an die Unabhängigkeit Kambodschas von Frankreich errichtet wurde. Ein riesiges tempelartiges Gebilde inmitten eines Kreisels. Weiter ging es dann zu einem Höhepunkt Phnom Penhs, dem Zentralmarkt. Stand neben Stand neben Stand in einer riesigen, wie ein Bahnhofsgebäude ausschauenden, Halle. Hier bekam man von Schmuck über Lebensmittel bis Kameras und Textilwaren wirklich alles was das Herz begehrt, zu einem wirklich erschwinglichen Preis. Da mir noch ein paar Weihnachtsgeschenke fehlten, schlug ich hier natürlich gerne zu. Über einen weiteren Tempel, "Wat Pnomh" ging es dann wieder mit dem Tuk Tuk zurück zum Schiff.

Da das Schiff wirklich sehr zentral angelegt hatte und noch einige Zeit zum nächsten Programmpunkt war, machte ich mich noch mal auf und spazierte entlang der Uferpromenade bis zum Königspalast. Hier schlenderte ich entlang vieler Fahnen und vieler Kambodschaner. Hier war das städtische Leben wirklich sehr schön zu beobachten. Viele Ältere Kambodschaner trafen sich hier mit Freunden, Kinder spielten Fußball und wiederum andere verkauften Essen oder Trinken. Hier hätte ich mich gerne auf eine Bank gesetzt und dem Treiben einfach zu geguckt, dafür war aber leider keine Zeit. Einen guten Eindruck konnte ich trotzdem bekommen.

Wieder zurück an Bord, wurde man vom Heiligen Abend wieder eingeholt. Bis dato hatte ich fast vergessen, dass heute der 24.12.16 ist. Alle Gäste der Mekong Prestige II, egal ob deutsch- oder englischsprachig, trafen sich in der Lobby und stimmten gemeinsam mit Gaby Weihnachtslieder an. Aus jedem Land einer anwesenden Nationalität wurde ein Lied gesungen, sehr gesellig!

Danach wartete das Abendessen. Hierbei hatte sich Gaby und die ganze Crew selbst übertroffen! Jeder Platz war wunderschön mit einer Tannenbaum-Serviette und kleinen Schokoweihnachtskugeln geschmückt. Jeder erhielt außerdem ein kleines Geschenk. Etwas Typisches aus Kambodscha, eine Art Tiger Balm und etwas Typisches aus Vietnam, einen kleinen Fischerkorb.

Am Buffet hatte die Küchencrew aus Wassermelone einen wunderschönen Weihnachtsmann geschnitzt. So kam am Heiligen Abend ganz leicht Weihnachtsstimmung auf. Auch als man zurück aufs Zimmer kam, wartete noch eine kleine Überraschung: Eine Weihnachtskarte und leckere Kekse. Hier hatte sich das Team für den Heiligen Abend wirklich selbst übertroffen!

Nach dem einmaligen Abendessen wartete dann noch ein festlicher Programmpunkt. Eine Gruppe Kambodschanischer Kinder und Jugendlicher kam an Bord und führte fünf typische Landestänze auf. Vor allem die Eigenschaft, wie die Mädchen ihre Finger verbiegen konnten, war für mich beeindruckend.

Danach skypte ich mit meiner Familie, da ich sie schon ein wenig vermisste. Was ist schon Weihnachten ohne seine Liebsten? Wieder zurück an Bord trank ich mit anderen Gästen noch etwas auf dem Sonnendeck, bevor ich schlafen ging. Noch einen festlichen Heiligen Abend und bis Morgen!

9. Tag: Flusskreuzfahrt

Der heutige Tag sollte komplett im Zeichen Kambodschas stehen. Am Vormittag unternahmen wir zusammen mit Hak eine Stadtrundfahrt. Wir besuchten zuerst den Königspalast. Dieser glich an vielen Stellen dem in Bangkok. Die Besonderheit am Königshaus in Kambodscha ist, dass man nicht als Erbe König wird, sondern dass der König hier gewählt wird. Es gibt drei Familien, die für den Thron in Frage kommen und einen neunköpfigen Rat, bestehend aus Politikern und Mönchen, der den Thronfolger wählen darf. Auf dem Gelände des Königspalasts war auch die Silberpagode zu finden, nicht wie man zunächst annehmen würde wegen ihrer Außenfarbe Silber, sondern aufgrund des Bodens, der komplett aus Silber bestand. Hier waren alle wertvollen Schätze Kambodschas zu finden. Auch hier wieder ein Jade Buddha.

Nächster Halt der Stadtrundfahrt war das Nationalmuseum Kambodschas. Hier waren viele Figuren zu sehen, auch etliche Originale aus Angkor, die zur Sicherheit hier untergebracht wurden. Hak lehrte uns einiges über den Hinduismus, da dieser auch eine große Rolle in der Vergangenheit Kambodschas spielte. Für mich stand nach dieser Lehrstunde eines fest: Der Hinduismus ist verdammt kompliziert! Auf dem Weg nach draußen kamen wir an einem wunderschön blühenden Baum vorbei. Dies war, laut Hak, ein auf Deutsch “Kanonenkugelbaum“, der im Buddhismus heilig sei. Wirklich wunderschöne Blüten!

Nachdem wir für das Mittagessen zurück aufs Schiff fuhren, ging es nach der Stärkung weiter. Die dunkle Geschichte Kambodschas wartete auf uns im S21. Eine ehemalige Schule, die zu Zeiten der Roten Khmer als Gefängnis für Regime-Gegner genutzt wurde. Hier konnte man die schrecklichen Foltermethoden und Gegebenheiten zur damaligen Zeit nur erahnen, wirklich schrecklich. Da Hak Anfang der 70er geboren wurde, erlebte er die damalige Zeit als kleines Kind und konnte so natürlich ein entsprechendes Bild an uns vermitteln. Unvorstellbar!

Danach ging es wieder zurück zum Schiff und wir konnten uns an Bord einen Vortrag von einem französischen Linguistik-Professor der Universität Pnom Penh über die Geschichte Kambodschas anhören. Er gab uns einen eher sarkastischen Blick auf die Vergangenheit des Landes und vor allem auf die Rolle des ehemaligen Königs Sihanouk. Es war ein ganz anderer als der von Hak am Tag zuvor.

Nach einem, wieder einmal leckeren Abendessen, die Küche an Bord ist wirklich unbeschreiblich gut, konnte man dann noch an einer abendlichen/nächtlichen Tuk Tuk-Tour teilnehmen. Hierbei zeigte sich die Hauptstadt Kambodschas nochmal in einem ganz neuen Bild. Beleuchtete Tempelanlagen und Hotels, auch die Weihnachtsdekoration durfte hier natürlich nicht fehlen. Da es ein Sonntagabend war, war sehr viel los auf den Straßen. Die Kreisel wurden einfach in beiden Richtungen befahren und die zweispurigen Fahrbahnen wurden einfach zu gefühlt zehnspurigen Fahrbahnen umgewandelt, ist eben praktischer. Tuk Tuks waren zum Teil mit 10 Kambodschanern besetzt und alle hatten sich herausgeputzt für eine wohl stattfindende Party.

Unser Tuk Tuk gab leider mitten in dem Kreisel um das Freiheitsdenkmal den Geist auf. Ein etwas mulmiges Gefühl hatten wir schon, aber es war irgendwie lustig. So standen wir nun also inmitten dieses fünfspurigen bis zehnspurigen Kreisels und es gab kein vor oder zurück. Der Fahrer trat und trat sein Motorrad, aber es wollte nicht mehr anspringen. Auch eine schnelle Reparatur mit der Taschenlampe wollte nicht funktionieren. Also blieb uns nichts anderes übrig, als in ein anderes, gerade vorbeifahrendes Tuk Tuk umzusteigen. Dieser Fahrer brachte uns dann entlang der geschäftigen Uferpromenade, hier picknickten Familien und zahlreiche Essensstände unterbreiteten Kambodschanische Spezialitäten, wieder sicher zum Schiff. Ein lustiger Abschluss in Pnom Penh.

Morgen sind wir den ganzen Tag auf dem Schiff, da wir Kambodscha verlassen und die Kambodschanisch-Vietnamesische Grenze überqueren. Ich melde mich erst wieder übermorgen, bis dann.

10./11. Tag: Flusskreuzfahrt

Zu gestern sei noch erwähnt, dass die Crew mit einem Koch- und Servietten-Faltkurs, sowie einer Demonstration des Gemüseschnitzens den Tag über für reichlich Abwechslung sorgte. Wenn man seine Ruhe haben wollte, konnte man auch diese ohne Probleme auf dem Sonnendeck haben.

Am Abend folgte dann die Crew Show. Hier sang der Purser Long ein typisches Lied aus seiner Heimat Nordvietnam, das Restaurant-Team tanzte einen typisch Kambodschanischen Tanz, das Housekeeping Team performte mit selbst gebastelten Instrumenten und die Köche tanzten zum großen Finale zu YMCA. Auch einige Gäste hatten lustige Spiele vorbereitet. Ein wirklich amüsanter und geselliger Abend.

Nun aber zu heute: Nachdem wir, wie schon erwähnt, nun also in Vietnam angekommen waren, starteten wir den Tag mit einem Ausflug ins Dorf Tan Chau. Hier fuhren wir in einzelnen Rikschas zunächst zu einer Seidenfabrik. In dieser wurde die Seide bereits maschinell hergestellt. Hunderte von Webstühlen ratterten hier in einem Ohren betäubenden Lärm. Wie man dies als Arbeiter acht Stunden aushalten sollte, für mich unerklärlich.

Weiter ging es zu einer Bambusmattenfabrik. Hier konnten wir alle Schritte, vom einfärben des Bambus, bis zum Matten weben beobachten. Auf dem Weg zurück zur Mekong Prestige II besuchten wir noch eine schwimmende Fischzucht, bei der die Käfige unter den schwimmenden Häusern befestigt waren. Die Lust auf Fisch verging einem hier leider schnell.

Das wirklich interessante an diesem Ausflug war eigentlich die Rikscha-Fahrt durch das Dorf. Hier konnte man wunderbar das Leben in einem typischen vietnamesischen Dorf beobachten. Das die Frauen hier beispielsweise mit spitzen Reishüten durch die Straßen laufen, ist nicht nur ein Klischee.

Wieder zurück an Bord, folgte nach dem Mittagessen ein freier Nachmittag. Wir sollten die Fahrt durch das Mekong Delta genießen. Eine sattgrüne Landschaft zog an uns vorbei und das geschäftige Treiben auf dem Delta war gut zu beobachten. Zur Abwechslung zeigte das Küchenteam noch ein paar landestypische Früchte, wie die Jackfrucht und unser vietnamesischer Reiseleiter Thai Hoan hielt einen Vortrag über die Geschichte des Landes.

Nach dem Abendessen wurde noch der französische Film „Der Liebhaber“ gezeigt, bevor es dann ins Bett ging. Bis morgen.

12. Tag: Flusskreuzfahrt

Wir waren im Mekong Delta angekommen und uns erwartete das Leben hier. Unser erster Ausflug ging ins kleine Dörfchen Sa Dec, wo wir über einen Markt direkt am Mekong spazierten. Auf dem Weg dorthin fuhren wir schon an einer Art schwimmendem Markt vorbei, die Leute priesen ihre Waren an einer Art Ast an, den sie auf dem Schiff drapiert hatten. Thai Hoan erzählte uns etwas über den Alltag am Fluss. Die Leute lebten wirklich mit dem Wasser, von Zähne putzen, über Essen waschen, bis Geschäft verrichten konnte man hier (leider) alles beobachten. Was besonders auffiel: Der Müll. Das gesamte Mekong Delta ist leider verdreckt und es wird Zeit, dass hier etwas geschieht. Thai Hoan erklärte uns, dass die Vietnamesischen Bauern leider oft dies hingehend nicht aufgeklärt genug sind, oder ihre jahrelangen Verhaltensmuster nicht ändern wollen.

Angekommen auf dem Markt machten wir einen kleinen Spaziergang und Thai Hoan erklärte uns etwas über die verschiedenen Fleisch- und Gemüsesorten sowie über die anderen zahlreichen Dinge, die hier zu finden waren. Für schwache Mägen war dieser Markt nichts, hier fand man wirklich alles. Zum Abschluss des Vormittags besuchten wir noch einen Tempel der jungen Religion Caodaismus. Diese Religion vereint die meisten wichtigen Religionen.

Nachdem wir mit der Mekong Prestige II über Mittag ein Stück weiter durchs Mekong Delta gefahren waren, machten wir am Nachmittag einen Ausflug nach Cai Be. In einer Reisfabrik lernten wir die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten von Reis. Auch die Herstellung von Süßigkeiten, wie Puffreis, wurde uns hier näher gebracht. Nach einem Spaziergang durch das Dorf kamen wir an einer katholischen Kirche an. Thai Hoan, selbst Katholik, erklärte uns etwas über den Katholizismus in Vietnam. Die Kirche war für unseren Geschmack etwas kitschig geschmückt.

Wieder zurück auf dem Schiff, brach leider schon der letzte Abend an Bord an. Zum Abschluss kamen Vietnamesische Musiker, die auf typischen Instrumenten spielten und sangen und uns so ein schönes letztes Abendprogramm bereiteten. Danach folgte ein wirklich festlicher Abschied von der ganzen Crew. Es wurden noch einmal alle Crew Mitglieder vorgestellt und anschließend stießen alle gemeinsam auf eine wirklich gelungene Kreuzfahrt an. Nach dem Abendessen folgte ein lockerer Abend mit Musik und Tanz.

Bis Morgen!

13. Tag: Ausschiffung und Transfer zum Hotel in Ho-Chi-Minh-Stadt

Am frühen Morgen erfolgte leider die Ausschiffung. Zusammenfassend ist zu der Kreuzfahrt zu sagen, dass vom Schiff bis zu den Ausflügen alles stimmte. Wenn man einen Einblick in das alltägliche Leben am Mekong, egal ob Bauernleben oder Großstadtleben, bekommen möchte, ist diese Kreuzfahrt genau das Richtige.

Unser Reiseleiter Thai Hoan begleitete uns noch auf der Fahrt nach Saigon oder wie es offiziell heißt: Ho-Chi-Minh-City. Wir machten unterwegs noch Halt im Chinesen-Viertel Cholon. Hier gaben wir uns dem Getümmel hin und stürzten uns in den großen Markt. Wir hatten unterwegs schon viele Märkte gesehen, aber dieser übertraf wirklich alles. Viel zu enge Gassen und gleichzeitig Massen an Leuten, die sich ihren Weg bahnten. Auch hier konnte man an unzähligen Ständen wieder alles bekommen, von Getieren bis zu Schuhen und auch Mundschutze bekam man hier in allen Farben und mit den verschiedensten Mustern. Kein Wunder, denn der Smog war in dieser Stadt noch mehr zu spüren als zuvor in Bangkok oder Pnom Penh. Durch den regen Verkehr mit all den Rollern wird dies natürlich stark beeinflusst.

Anschließend ging es noch kurz in eine Lackfabrik, wo uns die Herstellung von Lackmalereien gezeigt wurde. Dann setzte uns Thai Hoan ab, gab uns anhand des Stadtplans eine kurze Einführung in die Stadt und verabschiedete sich von uns. Den Rest des Nachmittags konnte man frei nutzen.

Ich nutzte die Gelegenheit und fuhr per Linienbus (direkt vor dem Hotel war eine Haltestelle) in die Innenstadt. In der Nähe des Zentralmarktes „Ben Thanh“ stieg ich aus und lief und lief und lief. Irgendwann landete ich per Motorrad Taxi am Hotel Rex. Hier traf ich auf viele Gäste vom Schiff und wir genossen gemeinsam auf der Dachterrasse des Hotels den Sonnenuntergang. Von hier konnte ich auch einen kurzen Blick auf die berühmte Vietnamesische Wasserpuppenshow erhaschen, die gerade im Hof des Hotels stattfand. Mit traditioneller Vietnamesischer Musik wird hierbei ein Puppentheater, ähnlich wie mit Marionetten, vorgeführt. Wirklich amüsant!

Als hätte ich vom vorigen Motorradtaxi Ritt nicht schon genug Adrenalin getankt, stürzte ich mich abends gleich nochmal in den Verkehr Saigons. Mit einer einheimischen unternahm ich eine Tour auf dem Motorrad. Hierbei zeigte sie mir die schönsten Orte Saigons bei Nacht, unter anderem auch einen sagenhaften Blick auf die Skyline der Stadt von der anderen Seite des Saigon Rivers. Wirklich atemberaubend schön. Nach einer Weile hatte ich mich auch an den chaotischen Verkehr gewöhnt und ich hatte nicht mehr ganz so viel Angst auf dem Rücksitz des Rollers. Chin Chin, die Fahrerin, erzählte mir außerdem noch einiges über das Leben in der Stadt und über sich selbst.

Ein wirklich toller Abend hatte sich mir hier geboten!

14. Tag: Besichtigung in Ho-Chi-Minh-Stadt. Transfer zum Flughafen und Rückflug.

Heute ist mein letzter Tag in Südostasien. Am Morgen kam mich meine Reiseleiterin Anna am Hotel abholen. Wir unternahmen eine Stadtrundfahrt durch Saigon, oder wie es offiziell heißt: Ho-Chi-Minh-City.

Wir begannen mit einem chinesischen Tempel. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich in letzter Zeit ja eigentlich schon genug Tempel gesehen, dieser überraschte mich aber dann doch noch einmal. Meter hohe Pappmaché-Figuren, die besondere Charaktere des Buddhismus darstellen, waren hier zu bestaunen.

Weiter ging es mit einer Reise durch die Vergangenheit Vietnams. Diese begann im Wiedervereinigungspalast, der vor der Wiedervereinigung als Kaiserpalast des Südvietnamesischen Kaisers diente. Anna erzählte mir hier ausführlich ihr ganzes Wissen über die Geschichte des Landes, wirklich sehr interessant und bewegend.

Darauf folgte ein Besuch im Kriegsmuseum. Zahlreiche Bilder veranschaulichen hier die Zeit während des Krieges. Erschreckend! Danach folgte ein ausführlicher Spaziergang durch die Stadt, beginnend am Notre-Dame, den die Franzosen zur Kolonialzeit gebaut hatten, vorbei an der großen Post, dem Opern- und Bürgerhaus, kamen wir schließlich am zentralen Markt, Ben Thanh, an. Hier machten wir noch eine kleine Runde, bei der ich auch Kaffee als Mitbringsel für zu Hause besorgte, bevor wir die Stadtrundfahrt beendeten.

Zum Abschluss ging ich mit Anna noch eine typisch Vietnamesische Pho, eine Reisnudelsuppe, essen. Anschließend fuhren wir per öffentlichen Linienbus wieder zurück ins Hotel. Hier angekommen, packte ich meine Sachen und dann hieß es leider auch schon: Heimreise. Anna brachte mich zum Flughafen und hier sitze ich nun und warte auf meinen Flug.

Ich bin am Ende meiner Reise angelangt und ich hoffe sehr, dass Ihnen mein Bericht gefallen hat.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Mekong und das dazugehörige Vor- und Nachprogramm wirklich ein einzigartiges Erlebnis sind. Wer die beiden Länder Kambodscha und Vietnam ausführlich kennen lernen möchte und auch die ländliche Seite der Länder und den Alltag am Fluss beobachten möchte, ist bei dieser Reise genau richtig!

Ich hoffe, ich konnte Sie für Ihre nächste Reise inspirieren und wünsche Ihnen bei dieser viel Spaß. Auf Wiedersehen!

Ihr Reiseverlauf

Ihr Luxus-Schiff: Mekong Prestige II (Landeskategorie)

Das 2014 in Dienst gestellte Luxusschiff überzeugt mit seiner exklusiven Atmosphäre. Auf einer Länge von 68 m befinden sich zahlreiche Einrichtungen im eleganten, modernen asiatischen Stil.

Über 3 Decks erstrecken sich nicht nur die 32 Kabinen sondern neben dem großzügigen Empfangsbereich mit Rezeption auch die Indoor-Lounge, ein Sonnendeck mit Liegestühlen, ein Außenpool und ein Fitness- und Massage-Bereich (gegen Gebühr). Mit nationalen und internationalen Speisen werden Sie im Restaurant versorgt. Ein wahrer Gaumengenuss in einem luxuriösen Ambiente. Innen wird außerdem ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm geboten, wie z.B. Kochkurs oder Kulturquiz.

Reiseverlauf:
1. Tag: Flug nach Bangkok (Thailand). Besichtigung in Bangkok.
2. Tag: Ausflug nach Ayuthaya – Bangkok mit Stopp in Pathum Thani und Besichtigung von Mekhala Cruise (Wat Kai Thia).
3. Tag: Fahrt nach Kanchanaburi und Einschiffung auf die RV River Kwai..
4. Tag: Fahrt auf dem River Kwai mit Ausflug und Flug nach Siem Reap.
5. Tag: Besichtigung von Angkor.
6. Tag: Fahrt nach Pnom Penh und Einschiffung auf die Mekong Prestige II.
7. - 12. Tag: Flusskreuzfahrt
13. Tag: Ausschiffung und Transfer zum Hotel in Ho-Chi-Minh-Stadt.
14. Tag: Besichtigung in Ho-Chi-Minh-Stadt. Transfer zum Flughafen und Rückflug.